Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 16.03.2022

Waldstetten zeigte Solidarität und Hilfsbereitschaft gegenüber der Ukraine am 10. März 2022

Die Segel sind löchrig und zerfetzt – das Weltboot kommt gerade in schwere Seenot!

„Eine Solidaritätsveranstaltung, um die berechtigten Sorgen und Ängste sowie ihr Mitgefühl gegenüber dem ukrainischen Volk zum Ausdruck bringen“, dazu hatten der Schultes und die beiden Kirchengemeinden am 10. März in die Parkanlage Alter Friedhof eingeladen. Mit berührenden Beiträgen zeigten Schülerinnen der beiden örtlichen Schulen, dass der Ukraine-Krieg auch junge Menschen bewegt. Anna Tsumantsow, Referendarin an der Franz von Assisi-Schule, erzählte von ihrem Alltag als Ehefrau eines Ukrainers, dessen Eltern im von Russland attackierten Land leben.

Schultes Michael Rembold sprach vor der Antoniuskapelle deutliche Worte. Putins Aggression sei ein Angriff auf 42 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, das Völkerrecht sowie auf unsere Zivilisation. „Deswegen sind Solidaritätsveranstaltungen wie die heutige zur Mahnung von Frieden, Freiheit und Menschlichkeit wichtiger denn je.“ Mit Blick auf das benachbarte Marine-Ehrenmal sprach er bildlich weiter: „Die Segel sind löchrig und zerfetzt – das Weltboot kommt gerade in schwere Seenot!“ Und auf die noch wenigen Kriegsgräber im Alten Friedhof blickend, stelle sich die Frage, ob die Menschheit aus all den Kriegen gelernt habe. „Die Situation der flüchtenden und Schutz suchenden Menschen trifft uns tief in unseren Herzen“ beschrieb er die Gefühle vieler Menschen in der westlichen Welt und führte die Bilder, die uns täglich aus der Ukraine und Polen erreichen, vor Augen. Und er rief, an Putin gewandt: „Dieser Krieg ist schlicht und einfach Wahnsinn! Stoppen Sie, Herr Präsident, den Angriff mit Bomben und Panzern.“ Auf der anderen Seite sah er aber auch Mutmacher: „Sie alle, wie wir hier versammelt sind. Die große Solidarität und Hilfsbereitschaft in ganz Europa.“

Pfarrer Dr. Horst Walter und Pfarrer Jörg Krieg sprachen gemeinsam mit den rund 350 Anwesenden Gebete. Zudem hatte Pfarrer Walter das Friedenslicht aus Bethlehem mitgebracht. Dieses wird jedes Jahr am 3. Advent von den Pfadfindern in ihren Heimatort gebracht. Damit soll an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen, erinnert werden. Zahlreiche Menschen entzündeten daran eine mitgebrachte Kerze, während gemeinsam das Lied „Herr gib uns Deinen Frieden“ gesungen wurde. Umrahmt wurde die Solidaritätsveranstaltung vom Blechbläserensemble des Musikvereins Waldstetten unter anderem mit der Europahymne. Wie alljährlich bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag hatten sich auch wieder die Standartenträger und Fahnenabordnungen der Feuerwehr, des Liederkranzes, des Schützen- sowie Kolpingvereins und der Jugendbeirat an der Antoniuskapelle aufgestellt. Auch eine große Zahl von aktiven Feuerwehrkameraden und der Jugendfeuerwehr entzündete ihre Fackeln und wurden von Mitgliedern des Waldstetter DRK-Ortsvereins flankiert.

Es war wieder beeindruckend, wie die Gemeindefamilie zusammensteht und innerhalb kurzer Zeit eine Mahnveranstaltung auf die Beine stellt.

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