Spatenstich zum Ausbau des "Graue Flecken-Programms" am 16. Mai 2024 in Waldstetten
Breitband ist so wichtig wie die Wasserversorgung
„Wenn alles abgeschlossen ist, wird nichts mehr zu sehen sein. Breitband ist so wichtig wie die Wasserversorgung.“ Mit dieser Feststellung läutete Schultes Michael Rembold den Spatenstich für das zweite Förderprogramm der Breitbandabdeckung in der Gemeinde Waldstetten ein. Und blickte nochmals auf den vorausschauenden Beginn der Maßnahme in Waldstetten zurück. Bevor es Breitband gab, existierte noch Funktechnik. 2006 dann unternahm die Verwaltung erste Schritte, um ihrer Bürgerschaft einen besseren Zugang zum Internet zu ermöglichen. Dies entgegen der allgemeinen Meinung, dass der Markt alles von selbst regle. Der erste Förderantrag wurde 2010 für den Ausbau des Gewerbegebiets Fehläcker an Bund und Land gestellt, von dem 50 % (2,2 Millionen Euro) vom Bund und weitere 40 % (1,6 Millionen Euro) vom Land getragen wurden. Doch ein Betreiber war damals schwer zu finden. Nur über einen Zuschuss wollten diese das Projekt begleiten. Ins Boot kam dann die GmündCOM, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Gmünd. Das Vorhaben nahm Fahrt auf. Mit dem so genannten Weiße Flecken-Programm sollten Gebäude, deren Internetzugang unter 30 MBit/s lag, mit Glasfasertechnik versorgt werden. Betroffen waren hiervon Außengehöfte und die örtlichen Schulen. Diese Maßnahme hatte eine Förderrate von 85 bis 86 Prozent und ist mittlerweile abgeschlossen.
Das „Graue Flecken-Programm“ mit einem Bauvolumen von 7,2 Millionen Euro, das rund 720 Gebäude in Waldstetten und Wißgoldingen mit einem Breitbandanschluss versorgen soll, wurde ebenfalls in die Bundesförderung mit aufgenommen. Auch dafür liegt zwischenzeitlich ein Förderbescheid, der 85 % der Kosten abdeckt, vor. „Dank unserem Kämmerer Gerhard Seiler und Nathalie Hess, der Projektleiterin von GEO DATA, über die die Beantragung der Fördergelder lief“, so der Schultes. Die vorläufigen Zuschüsse belaufen sich auf 3.287.643 Euro vom Bund (50%) und 2.630.114 Euro vom Land (40 %). Dafür muss die Gemeinde innerhalb der nächsten drei Monate einen Konkretisierungsantrag stellen. Nachdem die Bauarbeiten in der Gemeinderatssitzung vom 25. April 2024 vergeben werden konnten, startet nun die Firma Nermo-Bau aus Münster mit den Arbeiten, die voraussichtlich bis Herbst 2025 andauern werden. Für dessen Büroleiter Tim Patton „ist die Kommunikation das A&O“. Denn die Baustelle betreffe sowohl Straßen als auch Gehwege, weshalb die Waldstetter Ortsbaumeisterin Maren Zengerle die Anwohner um Verständnis bittet, aber auch um frühzeitige Kontaktaufnahme, wenn es Probleme gebe. Die Planung obliegt wieder der RBS wave GmbH aus Ettlingen. Dabei werden 16,1 km Leerrohre in befestigte Flächen verlegt und Kabel eingezogen. Weitere 3,7 km Kabel kommen in vorhandene Leitungen. Anschließend folgt die Inbetriebnahme durch die GmündCOM. Deren Projektleiter Yannick Kühnhöfer freue sich schon, dieses Projekt ebenfalls gigafit zu machen.
„Die größte Aufgabe hat die RBS wave, da die Mitarbeiter jedes Haus angehen und teilweise auch die Leitungen durch den Garten legen müssen“, dankte Rembold dessen Projektingenieurin im Bereich Infrastruktur, Julia Boric. Waldstetten zählt mit wenigen anderen Gemeinden im Ostalbkreis zu jenen Gemeinden, welche mit den höchsten Ausbaustandart in der Breitbandversorgung haben.