Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 24.03.2023

Wohnprojekt Löwen-Areal: Abriss des Gebäudes von Georg Grupp Mitte März 2023

Eine Win-Win-Situation für die verschiedenen Generationen

1.600 Quadratmeter – auf dieser Fläche soll das Wohnprojekt „Löwen-Areal“ in Wißgoldingen entstehen. Vergangene Woche wurde dafür das Wohnhaus von Georg Grupp abgerissen. Den Auftrag dazu hatten, wie schon beim ehemaligen Gasthaus Löwen, die Firma CK Abbruch und Erdbau GmbH aus Uhingen sowie die Ingenieurgesellschaft VTG Straub aus Donzdorf erhalten.

Schultes Michael Rembold gab beim Pressegespräch am Mittwoch nochmals einen kleinen Rückblick auf das Areal gegenüber der Kirche St. Johannes Baptist. Früher hatte dort die Gaststätte „Löwen“ gestanden, deren Betrieb jedoch 1972 eingestellt wurde. Das Gebäude verfiel zusehends. Daher hatte die Gemeindeverwaltung Kontakt mit den Eigentümern aufgenommen und ihre Kaufabsicht zum Ausdruck gebracht. Als auch deren Nachbar Georg Grupp sein Gebäude zum Verkauf anbot, erwarb die Verwaltung die beiden Anwesen. Zuzüglich Entrümpelung und Abriss investierte sie rund 700.000 Euro. Dazu konnte die Gemeinde auf eine Förderung aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum zurückgreifen. Das Grundstück im Herzen von Wißgoldingen bietet nun große Möglichkeiten für Wohnformen aller Art und damit auch für die Dorfentwicklung. Zusammen mit dem Büro citiplan aus Reutlingen wurde ein Exposé zur Bedarfsabfrage erstellt. Dabei kristallisierte sich die Nachfrage nach generationenübergreifendem und barrierefreiem Wohnen für alle Generationen heraus. „Ideal wäre dann auch eine Win-Win-Situation der verschiedenen Generationen“, malt sich Rembold aus: „Die jüngere Generation hilft den Senioren beim Einkaufen oder Transport schwerer Gegenstände in die Wohnung, wohingegen die Senioren als Ersatz-Großeltern agieren.“ Die Realisierung in einem 1.400 Einwohner-Teilort mit einem großen Bauträger sei schwierig. Daher habe citiplan als Alternative eine Bauherrengemeinschaft angedacht. Dabei schließen sich die Käufer der entstehenden Wohnungen als Bauherren zusammen. Leider laufe die Entwicklung auf dem Baumarkt den Planungen zuwider: starke Baukostensteigerungen und hohe Zinsen bei Baukrediten lassen die Interessenten zurückhaltender werden.

Quartiermanagerin Magdalene Rupp begleitet das Projekt von Anfang an. Es ist Bestandteil der Quartiersimpulse, die vom Land aus dem Topf Quartier 2030 gefördert werden. Dazu gehört auch Wohnen im Dorf. Vordergründig stehen diesbezüglich Fragen wie „Was benötigen die Menschen, um zuhause zu leben und zu sterben?“ oder „Wie kann eine Versorgung gelingen?“ Auf den Weg gebracht hat sie unter anderem das Dorfmärktle und begleitet die einzelnen Aktionsgruppen des Dorfvereins. Für das Löwen-Areal plant sie Angebote, auch zusammen mit der Stiftung Haus Lindenhof, bei der sie arbeitet.

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