Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 22.09.2021

Einweihung des neuen Interims-Rathauses am 17. September sowie Tag der offenen Tür am Samstag, 18. September 2021

„Alle sind in diesem Haus willkommen“

„Es wäre ein typisches Waldstetter Volksfest geworden, doch es war „nur“ ein Waldstetter Freudentag unter Coronabedingungen“, begründete Schultes Michael Rembold die Tatsache, dass die Einweihung des Interims-Rathauses am Freitagabend nur 70 geladene Gäste begleiten durften. Und diese lernten nicht nur ein energetisch auf dem neuesten Stand befindliches Gebäude kennen, sondern kamen zudem in den Genuss der Musik von drei aktuellen Deutschen Vizemeistern von Jugend musiziert.

Nach dem Rückblick auf die vergangenen 80 Jahre der Gebäude in der Bettringer Straße 21 und 23 erläuterte der Schultes nochmals den Doppelnutzen des Interims-Rathauses und stellte die Frage in den Raum, ob es solch eine Kombination ein weiteres Mal in Deutschland gebe. Im Weiteren nahm er das Bild des „guten Hirten mit seinen Gemeindeschäfchen“ als Vergleich: „Was macht der gute Hirte? Leiden die Schafe, leidet der Hirte“, fasste er zusammen. Die Verwaltung vor Ort sei für die Bürger präsent, auch wenn die Digitalisierung einziehe. Gar mit einem Beichtstuhl stellte er das Waldstetter Rathaus gleich, denn nicht selten schütteten die Bürger bei ihm oder seinen Mitarbeitern ihr Herz aus.

Dass der Waldstetter Polizeiposten mit einziehen durfte, freute ihn zudem: „Ohne unseren Polizeiposten wäre das Waldstetter Rathaus wie ein Auto mit drei Rädern“, brachte er den nächsten bildlichen Vergleich. Diese Freude teilte der Gmünder Polizeirevierleiter Markus Deuter mit ihm. Und ergänzte schmunzelnd, dass ihm und seinen Kollegen der Neubau in der Ortsmitte gar nicht eile. „Denn derzeit sind es sprichwörtlich kurze Dienstwege für die Verwaltung und die Kollegen zum Austausch.“ In der Ortsmitte wird der Polizeiposten gegenüber dem Rathaus einziehen.

Staatssekretär Norbert Barthle lobte vor allen Dingen den Weitblick von Rembold und den verwaltungsinternen Planern Maren Zengerle und Benedikt Traa. Denn anstatt während des Neubaus in einen Container ziehen zu müssen, hat die Gemeinde ein soziales Projekt auf den Weg gebracht: erst Rathaus, dann Wohnungen für Menschen mit kleinerem Geldbeutel: „Waldstetten geht mit seinen Steuergeldern sparsam um.“

Das i-Tüpfelchen des Abends setzte sicherlich Architekt Michael Pfeifer mit der Schlüsselübergabe. Denn diese war nicht ein einfacher Schlüssel in Übergröße – nein, er hatte extra einen in Schlüsselform gebackenen Hefezopf mitgebracht.

Den Segen für das Gebäude, dessen Bewohner und Besucher erbaten anschließend mit einer kleinen Andacht die beiden Waldstetter Pfarrer Jörg Krieg und Dr. Horst Walter. Dabei hob Krieg die Verbundenheit der kirchlichen Gemeinde mit der Kommune hervor und wusste, dass hier Menschen jeglicher Herkunft ein und aus gehen: „In Waldstetten ist Friede.“ Mit der anschließenden Segnung aller Räume durch Pfarrer Walter endete Tag eins der Feierlichkeiten, bei dem die Gäste vom örtlichen Musikverein gut bewirtet wurden.

Tag der offenen Tür mit Rahmenprogramm am Samstag
Denn der „Tag der offenen Tür“ am Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Bürgerschaft. Während auf den neu angelegten Parkplätzen insbesondere die Kinder und Familien mit Kinderschminken, Luftballonmodellage, einer Reaktionswand der Polizei samt Polizeiauto sowie dem Süßwarenstand der Familie Mach angesprochen waren, luden die LandFrauen mit ihrem umfangreichen Kuchenbuffet zum Verweilen und Plaudern ein. Im Foyer hatte Archivar Friedrich Kopper eine informative Ausstellung zu allen Waldstetter Rathäusern zusammengestellt. Zudem zieren die Wände vor den Wohnungen jeweils Banner, auf denen die dort tätigen Verwaltungsmitarbeiter mit Bild und Tätigkeitsbereich zu sehen sind. Natürlich wurden auch die Räumlichkeiten gerne in Augenschein genommen. Denn ins Rathaus muss jeder Bürger immer wieder mal kommen, da ist es gut, schon zu wissen, wo welche Ämter und Mitarbeiter nun zu finden sind.

Gleich zu Beginn des Nachmittags stattete Landrat Dr. Joachim Bläse der Veranstaltung einen Besuch ab und lobte ebenso das vorausschauende Agieren bei der Zwischenlösung. Als ehemaliger Erster Bürgermeister in Schwäbisch Gmünd ist dem Landrat die Gemeinde Waldstetten sehr gut bekannt und stets einen Besuch wert, weshalb er dafür seinen Aufenthalt beim Landesmusikfestival in Neresheim unterbrach. Musik durfte er auch in Waldstetten genießen: Musiker der Bläserklasse der Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg unterhielten die Besucher.

Dass die rund 600 Besucher an den beiden Tagen die Einladung und das Rahmenprogramm so begeistert annahmen, freute die Organisatoren. Auch die zahlreich zu vernehmenden lobenden Worte zum neuen Domizil von Verwaltung und Polizei bestätigten die Entscheidung zum Bau des Interims-Rathauses.

Schultes Michael Rembold dankt allen Ehrenamtlichen und Beteiligten, die das Festwochenende zu etwas Besonderem machten, ganz herzlich für Ihr Engagement.

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