Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 26.10.2022

Löwen-Areal: Wie läuft das geplante Mehrgenerationenprojekt in Wißgoldingen? Pressegespräch zum aktuellen Stand im Waldstetter Rathaus am 26. Oktober 2022

Im Ort zu bleiben, ist der Antrieb

Im Januar 2022 wurde die Neubebauung des so genannten Löwen-Areals in Wißgoldingen der Bevölkerung im Zuge einer Bürgerversammlung vorgestellt. Albrecht Reuß von der citiplan GmbH für Stadtplanung und Projektentwicklung hatte dieses „besondere und sehr spannende Projekt“, wie es Schultes Michael Rembold bezeichnet, auf den Weg gebracht. Besonders und spannend deshalb, weil hierbei den Interessenten keine Wohnungen in einem fertigen Gebäude angeboten werden, sondern jeder seinen Wohnraum passgenau auf sich planen lassen kann. Stand jetzt nach rund zehn Monaten ist laut Reuß, dass sich eine Interessengruppe mit fünf Aktiven zwischen 25 und 50 Jahren gebildet hat. Daneben gibt es eine Fraktion von vier bis fünf Bürgern, die ihr Interesse über Fragebögen kundgetan hat. Und als dritte Säule steht die Stiftung Haus Lindenhof als weiterer Interessent. „Dies ist die ideale Zusammensetzung“, so der Stadtplaner aus Pfullingen. „Wir erhoffen uns eine gute Nachbarschaft und ambulante Hilfe in Kooperation. Dafür sind Mietobjekte für ganz junge und ältere Interessenten ideal.“ Dass die Zahl derer für die geplanten 15 Wohnobjekte auf dem 1.600 Quadratmeter großen Areal noch so überschaubar ist, liege zum einen an der Tatsache, dass 2022 kein gutes Jahr für Bau- und Investitionsvorhaben gewesen sei. Andererseits sei dieses Projekt, das entweder von einer Baugemeinschaft erstellt oder aber als schlüsselfertiges Gebäude angeboten werden könne, für einen solch kleinen Ort – Wißgoldingen hat 1.400 Einwohner - untypisch. Die Kostenfrage komme oft auf, weiß Reuß, doch noch können keine Beträge genannt werden. Da jedoch die Gemeinde Waldstetten Eigentümer des Grundstückes ist, sei ein kostengünstiges Bauen zu erwarten.

Für den „Mann der ersten Stunde“ wie Rembold Thomas Pütz als Sprecher der aktiven Interessenten betitelt, sei der Antrieb, im Ort zu bleiben. Da sein Eigenheim nicht altersgerecht ist, sieht er in dem Projekt auf dem Löwen-Areal seinen barrierefreien Alterssitz. Beim Seniorennachmittag am 6. November wird er mit Ortsvorsteherin Monika Schneider und Quartiersmanagerin Magdalene Rupp den Besuchern dieses „Projekt mit Mehrwert für Wißgoldingen“ näherbringen. „Denn der Wunsch, im Ort alt zu werden, ist bei vielen Senioren gegeben“, weiß Schneider, aber es gebe noch eine Hemmschwelle.

Als ein Projekt mit drei Säulen betitelt es Quartiersmanagerin Rupp. So gebe es die „Wohnsäule“, die „sozialen Bezüge“ sowie „Dienstleistung und Versorgung“. Als soziale Bezüge sieht sie dabei das Engagement der zahlreichen ortsansässigen Vereine, die beispielsweise einen Mittagstisch, einen Stammtisch oder auch einfach nur lebendige Begegnungen schaffen könnten. Bei der dritten Säule sieht sie das Quartiersmanagement mit ihren Beratungs- und Pflegeangeboten sowie Hilfen kombiniert mit einer Zusammenarbeit beispielsweise mit der Stiftung Haus Lindenhof.

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