Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 10.10.2023

Breiterer Rad- und Fußweg zwischen Waldstetten und Schwäbisch Gmünd, neue Querungshilfe sowie Kanalverlegung: Spatenstich am 6. Oktober 2023

Das Rad ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen

„Das Rad ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das Rad ist ein Verkehrsmittel, um die Mobilitätswende umzusetzen. Dies bestätigen auch die 1,6 Millionen gefahrenen Kilometer im Ostalkbkreis beim diesjährigen STADTRADELN“, begründete Landrat Dr. Joachim Bläse den verstärkten Aus- und Neubau der Radwege im Ostalbkreis. Wir müssen weg vom Fundamentalismus zum Pragmatismus, so seine Forderung. 1.175 km Radwege gebe es derzeit im Ostalbkreis. „Wir brauchen die Radwege, denn die Quote kommt durch die Alltagsradler, nicht durch Freizeitradler“, weiß Dr. Bläse. Wir müssen alle Chancen nutzen, bei dem das Thema Rad aufgegriffen werrden könne. Daher sei die Schaffung oder Verbesserung von Radwegen beim Ausbau von Straßen nun dabei. Alle Ebenen von der Kommune über das Land bis zum Bund müssen mit einbezogen werden.

Für die Neuanlage des dann 2,50 Meter breiten Rad- und Gehweges zwischen Waldstetten und Schwäbisch Gmünd wird mit Kosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro gerechnet. Darin enthalten ist auch eine neue Querungshilfe am Ortsende von Waldstetten. Weitere 3,2 Millionen Euro fließen in die Neuverlegung des Abwasserkanals nach Schwäbisch Gmünd für den Anschluss der Waldstetter Kläranlage an die Gmünder Sammelkläranlage. „Mit dieser Baumaßnahme verbessern wir die Sicherheit und Qualität des Radweges und leisten einen ganz großen Beitrag für den Umweltschutz“, fasste es Schultes Michael Rembold zusammen. Für letzteres sah er vor allen Dingen Vorteile in ökologischer Hinsicht durch die dann größere Kläranlage, die wiederum kostengünstiger zu betreiben sei und eine bessere Reinigung des Abwassers ermögliche.

Für Gmünds Baubürgermeister Julius Mihm gehe der Bau des Radweges in die richtige Richtung: „Er bringt ein großes Plus bei der Fahrradinfrastruktur, indem er die Gmünder Teilorte über die Ortsdurchfahrt in Waldstetten verbindet.“ Auch in Bezug auf den Anschluss an die Kläranlage zeigt er sich froh, denn so können Ressourcen gebündelt werden. Matthias Strobel vom gleichnamigen Ingenieurbüro freute sich rückblickend über das großartige Ausschreibungsergebnis durch die Vereinigung der beiden Bauprojekte: „Das ermöglichte eine Einsparung von 20 Prozent.“ Dabei seien viele Komponenten bei der Planung zu beachten gewesen: Es habe unterschiedliche Förderprogramme dafür gegeben und auch die Antrags- und Bewilligungstermine seien unterschiedlich gewesen. Doch letztlich habe sich alles gelohnt: Bis zu 90 Prozent Fördersumme konnten von der Gemeinde für den Rad- und Fußweg beantragt werden.

Doch meist bringen große Baumaßnahmen auch Beeinträchtigungen mit sich. So auch bei der am Montag, 16. Oktober, am Ortsausgang beginnenden Baustelle. „Sie muss für den Verkehr aus Sicherheitsgründen voll gesperrt werden. Denn sowohl Gashochdruckleitungen als auch Starkstromleitungen liegen im Baufeld“, begründet Oliver Eichele vom gleichnamigen Bauunternehmen die Vollsperrung. „Der Kanal ist bis zu 3,5 Meter tief. Die Bagger und LKW brauchen zudem Platz, um zu rangieren“, ergänzt Waldstettens Ortsbaumeisterin Maren Zengerle. Lediglich der ÖPNV und Radfahrer können durch die Baustelle fahren, alle anderen Verkehrsteilnehmer müssen der ausgeschilderten Umleitung folgen. Dies werde vom Kommunalen Ordnungsdienst verstärkt überprüft, kündigt der Gmünder Tiefbauamtsleiter Jürgen Musch an. Auch Fußgängern wird aufgrund der genannten Gefahren empfohlen, über die Schlattfelder oder die Bahntrasse nach Schwäbisch Gmünd zu gehen. Die Baustelle wird bis zum Wintereinbruch betrieben, danach ist die Straße in beide Richtungen befahrbar. Sobald der Winter dann im nächsten Jahr zu Ende ist, geht es von Gmünd und Waldstetten gemeinsam mit einer erneuten Vollsperrung weiter.

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