Manchmal hilft der Zufall einem Menschen bei seiner Entscheidung. So auch Marion Calvin, die seit 2010 ein Friseurgeschäft in Waldstetten betreibt und sich Gedanken über eine ehrenamtliche Tätigkeit machte. Im Mai vergangenen Jahres wurde sie geschäftlich nach St. Johannes bestellt, wo sie Maria Erker traf, die dort seit Jahren im Sozialen Dienst arbeitet. Diese fragte geradeheraus, ob Marion Calvin nicht öfters mit ihrem Friseur-Equipment ins Seniorenzentrum kommen könne. Nach kurzer Überlegung war der Friseurmeisterin klar: "Hier ist mein Ehrenamt." Sie bietet nun einmal im Monat Wellness für die Haare an. Neben dem normalen Friseurhandwerk wie Waschen, Schneiden, Föhnen oder Legen, gibt es auch Kopf- und Handmassage sowie Maniküre. Manchmal darf’s auch ein bisschen Farbe sein. Dies werde von den Bewohnern dankend angenommen. Neben den schönen Gesprächen werde auch etwas gewitzelt und das eine oder andere Liedchen angestimmt. Es sei für die Bewohner sehr wichtig, ein gepflegtes Äußeres zu haben, denn das Selbstwertgefühl steige dadurch enorm.

Marion Calvin hat in den zurückliegenden Monaten festgestellt, daass man im Ehrenamt nicht nur gebe sondern viel mehr zurückbekomme. Auch das Kennenlernen von Pflegepersonal, Angehörigen und anderen Ehrenamtstätigen sei wichtig für ein gutes Miteinander. Ohne die Mithilfe von außen wäre in einem Pflegeheim manches nicht immer möglich, deshalb ist es umso wichtiger Menschen zu finden, die bereit sind verschiedene Aufgaben zu übernehmen. So kann aus einem Pflegeheim auch ein Ort der Begegnung werden.