Hochwasser in Waldstetten in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2024
Schultes Michael Rembold: „Meine große Anerkennung und Wertschätzung gegenüber allen betroffenen Personen und Familien, den Nachbarschaften sowie Feuerwehrleuten, Gemeindebauhof und dem DRK-Ortsverein Waldstetten“
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe betroffene Familien und Personen, liebe Hilfskräfte!
Wir alle stehen immer noch unter dem Eindruck der gewaltigen Wassermassen in der Nacht von Sonntag auf Montag. Hatten wir seit vergangenen Freitag schon Niederschläge durch Dauerregen von weit über 100 Liter auf den Quadratmeter, suchte uns vom 2. auf den 3. Juni ein gewaltiges Unwetter heim. Dieses entlud sich vor allem in Weilerstoffel, Tannweiler, Degenfeld und Weiler. Noch heftiger waren das Leintal und das Kochertal sowie die Landkreise Göppingen und Rems-Murr-Kreis betroffen. Diese bittere Sachlage konnten wir seither aus allen örtlichen Medien entnehmen.
Bei uns in Waldstetten waren besonders die Anwohner der Hauptstraße und in Teilen der Gmünder Straße betroffen. Wassermassen aus den umliegenden Hängen trafen aus Richtung Tannweiler und Weilerstoffel die Ortsmitte. Dabei trat der Stoffelbach (Waldstetter Bach) bereits zwischen Schützenhaus und Feuerwehrhaus über die Ufer. Was ungewöhnlich ist, weil dort der Bach sehr tief liegt. Im weiteren Verlauf bis zur Hauptstraße trat er mehrfach aus seinem Bachbett. Dies deutet auf unfassbar viel Wasser hin, welches die Gewitterzelle um den Stuifen und den Hornberg gegen 23.30 Uhr in der Nacht am 2. Juni mit sich brachte.
Die Folge waren Unmengen an Schlammaustragungen aus dem Gewässer, vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, überflutete Geschäftsräume und Wohnräume in den Erdgeschossen der Häuser sowie Treibgut. So entriss die Kraft des Wassers Wurzelballen und Wurzelstöcke an Böschungen, welche sich als Treibgut an Brücken beim Heimatmuseum verkeilten. Durch eintretendes Wasser an einer Stromverteilung musste in der Nacht am 03. Juni ein Mehrfamilienhaus evakuiert werden. Diese Vorsichtsmaßnahme diente zur Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohnern, weil ein Kabelbrand nicht gänzlich ausgeschlossen werden konnte. Die Betroffenen wurde kurzerhand in die Stuifenhalle einquartiert, wo sie sehr fürsorglich von Helferinnen und Helfern unserer DRK-Ortsgruppe und von unserem Hausmeister Michael Heinzl versorgt wurden. Dafür meine große Anerkennung, genauso an die betroffenen Personen, welche die Evakuierung mit viel Besonnenheit mitgetragen haben.
Ein großes Lob und mein uneingeschränktes Mitgefühl allen betroffenen Anwohnern der Hauptstraße und in Teilen der Gmünder Straße für ihren unglaublichen Einsatz. Mit viel Geduld und ganz vielen Stunden Arbeit haben sie gegen den Schlamm und das verschmutzte Wasser angekämpft. Genauso die Mithilfe der umliegenden Nachbarschaften war ein besonderes Zeichen, welche mit Schaufeln und Besen mit angepackt haben. Dafür ein ganz großes Dankeschön.
Allergrößten Respekt habe ich wieder einmal vor unseren Einsatzkräften aus Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Bauhof. Mit 80 Feuerwehrleuten in Waldstetten und Wißgoldingen, mit 6 Rettungskräften des DRKs sowie mit unserem kompletten Bauhofteam waren diese die Nacht und den Tag über für uns im Einsatz. Viele von unseren ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften waren über 19 Stunden an verschiedenen Einsatzorten unterwegs. Dafür mein allergrößter Respekt und meine uneingeschränkte Wertschätzung gegenüber unseren Blaulichtorganisationen mit Bauhofteam. Insofern darf man sagen, dass der vom Gemeinderat im Oktober 2023 beschlossene Katastrophenschutzplan der Gemeinde voll gegriffen hat. Jeder war zur Stelle und wusste, was er zu tun hatte!
Ein herzliches Dankeschön ebenso an unseren Landwirt Martin Widmann, welcher mit seinem privaten Traktor den ganzen Tag über unsere Einsatzkräfte bei der Schlamm- und Geröllbeseitigung tatkräftig unterstützt hat. Das war eine ganz besondere Geste. Ebenso möchte ich mich bei allen helfenden und zupackenden Händen von Herzen bedanken, welche mit Rat und Tat in der Hochwassernacht und den Tag über zur Verfügung standen. Das ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit.
Ganz besonders möchte ich mich bei unserem Kommandanten Ingo Brosch bedanken, welcher den Einsatz mit viel Elan gewohnt umsichtig und routiniert geleitet hat. Genauso möchte ich unsere Bauhofleitung mit Hans-Joachim Feifel und Christian Horan sowie den Vorsitzenden des DRKs, Martin Ehmann, erwähnen, welche viel Verantwortung während des Einsatzes übernommen haben. Eine wunderbare Gemeinschaftsleistung!
Sicherlich wird nun die Beseitigung der Schäden an Gebäuden, Garagen, Hofflächen, Wegen, Hängen und anderen Infrastrukturen uns eine ganze Zeit lang in Anspruch nehmen. Da gilt es, nun Schritt für Schritt besonnen nach vorne zu blicken. Naturgewalten werden immer Ausnahmesituationen bleiben. Dem begegnen wir, in dem wir gemeinsam zusammenstehen und miteinander im Gespräch bleiben. So wie zuletzt bei der Bürgerversammlung am 06. Mai zu diesem Thema.
Unserer gesamten Bürgerschaft und allen Betroffenen wünsche ich von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht.
In dankbarer Verbundenheit,
Euer Michael Rembold