Auszeichnung der 122 Gewinner des diesjährigen Blumenschmuckwettbewerbes am 13. Oktober 2024 in der Stuifenhalle
Der Schutz der Natur fängt nicht bei großen Projekten an, sondern beginnt in unseren eigenen Gärten
Nur wenig Positives wusste der Obst- und Gartenbauberater Franz-Josef Klement rückblickend auf das sehr nasse Gartenjahr 2023 zu berichten. Umso erfreulicher war es daher, dass der Obst- und Gartenbauverein dennoch wieder 122 Preisträger des Blumenschmuckwettbewerbes für deren grünen Daumen auszeichnen konnte.
Mit zwei Tänzen eröffneten die als Bienen verkleideten Kinder des Kindergartens Berg-Wichtel unter der Leitung von Carina Weis und Anjas Rohwer den kurzweiligen Nachmittag in der Stuifenhalle. Martin Mager, der Vorsitzende des Waldstetter Obst- und Gartenbauvereins (OGV), hieß anschließend mit einem Zitat von Luther Burbank die Besucher des von Gemeinde und OGV veranstalteten Nachmittags willkommen: „Blumen machen die Menschen fröhlicher, glücklicher und hilfsbereiter. Sie sind der Sonnenschein, die Nahrung und die Medizin für die Seele.“ Die Erhaltung unserer Gartenkultur und Kulturlandschaft gehe uns alle an und wir haben es in der Hand, diese als Gemeinschaft zu formen und weiterzuentwickeln, betonte er und dankte den Preisträgern für deren Mühe und Arbeit das Jahr über. „Die Ortsverschönerung durch Blumen in den privaten Vorgärten wird in unserer Gemeinde ergänzt durch den Blumenschmuck in Kästen und Rabatten, den die Gemeindeverwaltung jedes Jahr aufs Neue in Angriff nimmt und uns und unseren Besuchern eine schön gestaltete Umwelt schafft“, bezog er die Mitarbeiter des kommunalen Bauhofs in seinen Dank mit ein.
Das weit über die Grenzen Waldstettens bekannte Percussionensemble der Musikschule Waldstetten unter der Leitung von Manfred Fischer und vertreten durch Dylan Hedrich (Schlagzeug) sowie Philipp Kühn und Julian Betz an Marimbaphon und Vibraphon, zeigte an diesem Nachmittag einmal mehr, weshalb sie mehrfache Deutsche Meister sind.
In Vertretung des erkrankten Bürgermeisters und dessen Stellvertreterinnen oblag es Alexander Abele, den Besuchern den kommunalen Gruß zu überbringen. Dabei hob er den seit Jahrzehnten aktiven OGV und dessen besondere Rolle in Waldstetten hervor: „Seit seiner Gründung trägt der Verein maßgeblich dazu bei, die Kulturlandschaft unserer Heimat zu erhalten und zu verschönern. Die gemeinsamen Pflanzaktionen, Vorträge und Veranstaltungen fördern den Austausch zwischen Jung und Alt.“ Besonders beeindrucke ihn die ökologische Bedeutung von dessen Arbeit. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Umweltprobleme sei die Pflege unserer Natur wichtiger denn je. „Sie, liebe Mitglieder, setzen ein Zeichen für Nachhaltigkeit, indem Sie den Erhalt alter Obstsorten fördern und Lebensräume für zahlreiche Insekten und Vögel schaffen. Sie zeigen uns allen, dass der Schutz der Natur nicht bei großen Projekten anfängt, sondern in unseren eigenen Gärten beginnt.“
Mit einer beeindruckenden Choreografie, einstudiert von Bianca Stöppler, ging es dann auf der Bühne weiter. Mädels verschiedener Altersklassen präsentierten ihre gemeinsame Begeisterung für den körperbetonten HipHop-Tanzstil.
Für alle Gartenfreunde sind die Anmerkungen des Obst- und Gartenbauberaters Franz-Josef Klement immer überaus informativ: „Aufgrund des vielen Wassers in der ersten Jahreshälfte und dem Nachtfrost Ende April war die Obstblüte stark geschädigt. Die Pflanzen hatten sehr mit der Staunässe zu kämpfen und auch die Bäume zeigten die Auswirkungen des Stresses vom Vorjahr.“ Mit der Feuchtigkeit einhergehend war ein sehr starker Befall mit Schadpilzen an allen Pflanzen. Gewächse in Blumenkästen liefen Gefahr zu vertrocknen, weil aufgrund der über den Rand hinauswachsenden Blätter der Boden trotz des vielen Regens kein Wasser bekam. Entgegen der Annahme mancher Menschen, dass Schotterflächen pflegeleicht sind, ist dem bei den aktuellen Witterungsverhältnissen nicht so: Die Pflanzen suchen sich ihren Weg und müssen mit Herbiziden bekämpft werden, was jedoch eine Straftat darstelle. Ebenso waren dem Referenten die Ziersträucher ein wichtiges Anliegen: „Ziersträucher sollen eine Zierde darstellen und werden deswegen nicht eingekürzt, sondern ausgelichtet“, betonte er. „Wer eine Heckenschere bedienen kann, weiß noch lange nicht, wie man Sträucher schneidet. Bei Ziersträuchern, die keine Formhecke darstellen, würde ich die Heckenschere verbieten“, so seine deutliche Aussage.
Die Preisträger
Der 1. Preis mit Auszeichnung wurde mit einem Waldstetter Gutschein, einem Gartenkalender sowie einem Alpenveilchen honoriert und ging an: Norbert Pall, Alfred Hauber, Dieter Reißmüller, Hildegard Vogt, Berthold Abele, Horst Geirhos, Johannes Geirhos, Helmut Herrmann, Manfred Hilbrandt und Ruth Holzner.
Für den 1. Preis gab es 30 Tulpenzwiebel und ein Alpenveilchen. Diese gingen an: Hans Burkhardt, Hans Fix, Eduard Herkommer, Karin Hirner, Adelinde Vogt, Josef Menrad, Gabriele Pall sowie Luzia Schmid.
Die 36 Zweitplatzierten erhielten 25 Tulpenzwiebel, während sich die 68 Drittplatzierten über 20 Tulpenzwiebel freuten.