Seniorennachmittag am 3. November 2024 in der Kaiserberghalle in Wißgoldingen
Sie haben in der Vergangenheit das Gemeindeleben maßgeblich geprägt und mitgestaltet
Einen geselligen Nachmittag bei Livemusik und abwechslungsreichen Darbietungen möchte die Gemeindeverwaltung alljährlich ihren Senioren bieten. In diesem Jahr waren sie dafür in die Kaiserberghalle eingeladen, wo die kurzweiligen Stunden mit Getränken und vielfältiger Kuchen- und Tortenauswahl abgerundet wurden.
Nachdem die Kinder des örtlichen Kindergartens St. Johannes mit einem begeisternden Tanz die Veranstaltung eröffnet hatten, oblag die Begrüßung der knapp 200 Gäste Ortsvorsteherin Monika Schneider. Dabei nahm sie die Anwesenden, die auf etwa 14.000 Lebensjahre an diesem Sonntag kamen, mit auf eine Reise in die Vergangenheit. „Als so genannte Nachkriegsgeneration kennen Sie sicher noch die Zeit, in der man sich nicht viel leisten konnte und sehr bescheiden lebte. Die meisten Familien hatten eine Landwirtschaft, einen Braten gab es nur am Sonntag.“ Die wenigsten hatten ein Auto oder gar einen Fernseher, auch zum Telefonieren seien die Menschen damals zum nächsten Telefonhäuschen gegangen. „Wissen Sie noch, wieviel Sie in Ihrer Ausbildung oder Ihrer ersten Anstellung verdient haben?“ ließ sie die Senioren zurückdenken. Sie alle hatten eine rasante wirtschaftliche und vor allem technologische Entwicklung miterlebt. Mit der Herstellung moderner Geräte und Fahrzeugen sei die harte Arbeit in vielen Branchen erleichtert worden, die Industrialisierung brachte Aufschwung und Wohlstand. „In unserer Gemeinde bilden die Bürger zwischen 70 und 90 Jahren die größte Personengruppe“, konnte sie erfreut vermelden. „Sie haben in der Vergangenheit das Gemeindeleben maßgeblich geprägt und mitgestaltet. Schön, dass wir heute einen unterhaltsamen Nachmittag gemeinsam mit Ihnen verbringen dürfen.“
Zu diesem Unterhaltungsprogramm trugen in den zwei folgenden Stunden das Seniorenensemble des Musikvereins Bettringen mit ansprechender Livemusik sowie der Tanzkreis Wißgoldingen bei. Letzterer entführte bei seinem ersten Auftritt mit einer Charleston-Choreografie in die Zeit der Josephine Baker und des Stummfilm-Stars Charlie Chaplin. Beim zweiten Auftritt stand die Zeit der Holzknechte, die am Wochenende aus dem Wald ins Dorf zu den feschen Mädchen kamen, Pate. Schultes Michael Rembold stellte in seiner Rede die Gemeinschaft, den Frohsinn sowie das Miteinander und Füreinander in den Vordergrund. „Gemeinschaft und Feste in der Familie leben zu können, das ist das Lebenselixier“, betonte er. Aber er erinnerte auch mit einer Gedenkminute an all jene, denen es derzeit nicht gut geht, die in Einsamkeit leben, einen liebgewonnenen Menschen verloren haben oder verstorben sind. Abschließend spann er den Bogen zum Jubiläumsjahr 2025. Dann wird die erstmalige Erwähnung von Waldstetten und Wißgoldingen in einer Urkunde des erzbischöflichen Archivs Freiburg aus dem Jahr 1275, dem „liber decimationis pro papa“ – ein Steuerregister für Kreuzzüge – mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert.