Präventionsveranstaltung „Einbruchsdiebstahl“ am 18. November 2024 in der Stuifenhalle
Es gibt nichts Schlimmeres als Unsicherheit und Angst
„Die Sicherheit unseres Zuhauses, unserer Familie und unserer Werte ist ein grundlegendes Bedürfnis, das oft erst in den Fokus rückt, wenn etwas passiert ist. Es betrifft uns weit über den materiellen Schaden hinaus. Wenn das Auto beschädigt wird, geht’s in die Werkstatt. Bei einem Einbruch jedoch bleibt ein Gefühl der Unsicherheit, das das Wohlbefinden beeinträchtigt.“ Mit diesem Vergleich beschrieb Polizeipräsident Reiner Möller nach der Begrüßung durch Schultes Michael Rembold den Besuchern in der Stuifenhalle die Situation nach einem Einbruch. Vorwiegend in der Urlaubszeit waren die Einbrüche in Waldstetten, blickte er zurück, und betonte, dass es sehr wichtig sei, in sozialen Medien nicht während der Abwesenheit Bilder vom Urlaub zu veröffentlichen. „Derzeit sind die Einbruchszahlen glücklicherweise rückläufig und es gibt hier seit Ende September keinen neuen aktuellen Fall.“ Doch die nun herrschende Dunkelheit biete Möglichkeiten, auszuloten, ob jemand zuhause sei. „Wenn der Täter nicht in 3 bis 5 Minuten sein Ziel erreicht hat, ist er wieder weg“, erklärte Möller. Ein effektiver Einbruchschutz setze sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. „Unser Ziel ist es, Ihnen heute Anregungen und konkrete Tipps zu geben, wie Sie Ihr Zuhause besser schützen können. Denn oft sind es einfache Dinge, die eine große Wirkung haben: Ein Bewegungsmelder im Außenbereich, Zeitschaltuhren für das Licht, die richtige Sicherung von Fenstern und Türen.“ Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Gemeinschaft. Wenn wir gemeinsam aufeinander achten, uns vernetzen und verdächtige Aktivitäten melden, steigern wir die Sicherheit für alle. Das Polizeipräsidium Aalen setze alles daran, die Straftaten aufzuklären und weitere Wohnungseinbrüche zu verhindern. Deshalb wurde unter anderem bei der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen die Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchsdiebstahl etabliert, welche sich ausschließlich mit diesem Kriminalitätsbereich auseinandersetzt. Dort laufen sämtliche Einbrüche im Präsidiumsbereich zusammen, um eventuelle Zusammenhänge der einzelnen Taten zu erkennen.
Reiner Klotzbücher von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Schwäbisch Gmünd widerlegte mit einfachen Antworten erst einmal die typischen Floskeln mancher Bürger, wie „kann man ohnehin nicht viel machen“, „wenn sie reinkommen wollen, kommen sie rein“, „bei mir gibt es eh nichts zu holen“ sowie „Hauptsache, mir machen sie nichts.“ Auch wenn es die Einbrecher hauptsächlich auf Bargeld und Schmuck absehen, seien die psychische Folgen eines Einbruchs häufig deutlich schlimmer als der materielle Schaden. „So erleidet mehr als jedes 3. Opfer (38,8 Prozent) einen Schock, 23,9 Prozent haben Angstgefühle, 17,3 Prozent leiden unter Schlafstörungen und 17,6 Prozent wechseln die Wohnung“, wusste er zu berichten.
Bezugnehmend auf eine Kölner Studie erschweren Sicherheitsvorkehrungen an Fenstern und Fenstertüren 44 Prozent der Einbrüche, an Haus- und Wohnungsabschlusstüren 46 Prozent sowie mithilfe von Einbruchsmeldeanlagen zehn Prozent. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, zeigten Klotzbücher und sein Kollege Hans-Jürgen Landgraf, Michaela Gönnenwein und Andreas Gulde von der Außenstelle Rems-Murr-Kreis sowie Annika Franzke und Nele Schwenkschuster von der Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruchsdiebstahl im Anschluss den Besuchern. Ebenso standen Thomas Stocker, der Leiter des Polizeireviers Schwäbisch Gmünd und Jörg Waibel, Leiter des Waldstetter Polizeipostens, für Fragen zur Verfügung.