5. ökumenische Vesperkirche in Waldstetten: Rund 900 Besucher in acht Tagen
Ein Ort der Begegnung, Wärme und Gemeinschaft für viele Menschen
Sie hat sich im Jahreskalender der Waldstetter Bürgerschaft etabliert und erfreut sich guter Akzeptanz: die ökumenische Vesperkirche in der Begegnungsstätte in St. Johannes. Doch nicht nur Ortsansässige nutzen die Möglichkeit des gemeinsamen Essens und des Austausches, auch Menschen aus den umliegenden Gemeinden und Schwäbisch Gmünd. Vielen Besuchern ist zudem der geistliche Impuls bzw sonntags der kleine Gottesdienst wichtig.
Für Alleinstehende ist es oftmals ein zu großer Aufwand, sich jeden Tag eine vollwertige Mahlzeit zuzubereiten. Da bieten die täglich wechselnden beiden Gerichte – fleischhaltig und vegetarisch – eine gute Abwechslung im Speiseplan. So wurden die Besucher beispielsweise an den Sonntagen mit einem Filettöpfle mit Spätzla und winterlichem Gemüse oder einer mediterranen Nudelpfanne beziehungsweise Burgunderbraten mit Knödeln verwöhnt. Unter der Woche gab es Lasagne, Linsen mit Spätzla, Käsespätzla, Gaisburger Marsch oder auch Backfisch mit Kartoffelsalat. Und stets zum Nachtisch eine große Auswahl an Kuchen und süßen Stückchen mit Kaffee oder Tee.
Um alle Sinne zu verwöhnen, hielten die ehrenamtlichen Veranstalter ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm bereit. Den Gottesdienst am Eröffnungssonntag begleitete Trompeter Dietmar Zeman und unterhielt die Gäste auch während des Essens. Am Montag umrahmte Julia Schräder mit der Querflöte den Mittagstisch, während am Dienstag der Kindergarten St. Meinrad, am Mittwoch der GMS-Kinderchor sowie am Donnerstag Neuntklässler der Gemeinschaftsschule für Abwechslung sorgten. Auch den evangelischen Singkreis und das Museumschörle durften die Organisatoren willkommen heißen. Den Gottesdienst am Abschlusstag begleitete dann Paul Hörsch, während die Wißgoldinger Gruppe Oxalis das Essen musikalisch umrahmte.
Wer nun denkt, dass sich unter den Gästen nur Senioren befinden, hat sich getäuscht. „Auch jüngere Menschen sind einsam und freuen sich über etwas Unterhaltung“, hat Bernd Krieger in den vergangenen Jahren festgestellt. Zudem zeigen die Einträge im Gästebuch, dass die Vesperkirche auch das Ziel so mancher Wandergruppe aus dem Umland ist. Als besondere Gäste duften die Veranstalter Landrat Dr. Joachim Bläse sowie die Abgeordneten Martina Häussler, Tim Bückner und Ricarda Lang begrüßen.
Ein engagiertes Helferteam von über 60 Personen trug maßgeblich zum Gelingen der Vesperkirche bei. Unter den Helfern befanden sich Bedienstete des Rathauses, Mitarbeiter von Prodi sowie Firmlinge, die tatkräftig unterstützten. Das Essen wurde vollständig über Spenden finanziert. Dennoch wäre ohne finanzielle Sponsoren dieses Projekt nicht möglich gewesen. „Ein besonderer Dank gilt den Bäckereien Mühlhäuser, Berroth und Abele, die mit ihren Spenden zur Verpflegung beigetragen haben. Ebenso möchten wir der Stiftung Haus Lindenhof (HLS) danken, die sich um das tägliche Spülen des Geschirrs kümmerte. Dank des gemeinsamen Engagements aller Beteiligten konnte die Vesperkirche ein Ort der Begegnung, Wärme und Gemeinschaft für viele Menschen sein“, so Organisator Bernd Krieger.
Für den Waldstetter Schultes Michael Rembold ist die Vesperkirche eine Herzensangelegenheit. Gerne hat er sich in der zurückliegenden Woche stets die Mittagszeit freigehalten, um jeden Besucher der Vesperkirche persönlich willkommen zu heißen und für ein Schwätzle zur Verfügung zu stehen. Ebenfalls standen die jeweils anwesenden Geistlichen sowie Quartiersarbeiterin Anneliese Iser für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. „Sehr wertvoll für mich war bei der Vesperkirche, neue Menschen kennenzulernen. Denn der persönliche Kontakt ist mir überaus wichtig, weil dadurch so manche Hemmschwelle abgebaut werden kann.“ Iser freut sich, wenn die Menschen mit ihrem Anliegen auf sie zukommen.