Amtseinsetzung zur vierten Bürgermeisteramtszeit von Schultes Michael Rembold am 28. April 2025 in der Stuifenhalle mit rund 800 Gästen und etwa 200 am Bühnenprogramm Beteiligten
Ein Schaffer, der mit Weitsicht und Überzeugung agiert
„Hier herrscht eine Stimmung, als würde der Bürgermeister erstmals antreten“, zeigte sich Landrat Dr. Joachim Bläse am Montagabend zu Beginn seiner Rede begeistert. Und ergänzte, an die stellvertretende Bürgermeisterin Beate Kottmann, die durchs Programm führte, gewandt: „Ein guter Vize ist das halbe Leben – und das funktioniert in Waldstetten.“ Er blickte nochmals auf die „wunderbare Wiederwahl“ zurück, deren Ergebnis die Einheit von Bürgerschaft und Schultes zeige. Michael Rembold sei ein hervorragender Verwaltungsfachmann und Schaffer, der mit Weitsicht und Überzeugung agiere sowie engagiert und bürgernah die Zukunft gestalte. Auch als einen Spielführer und Spielertrainer, der die Richtung vorgebe und schwierige Situationen mit der Mannschaft gemeinsam angehe, beschrieb er ihn. Das neue Rathaus, das er eine Kathedrale der Demokratie nannte, spiegle die Gemeinde Waldstetten, die sich mit Augenmaß entwickelt habe, wider.
Die Landtagsabgeordnete Martina Häusler deutete die anstehende vierte Amtszeit als ein Zeichen für großes Vertrauen, Kontinuität und Zusammenarbeit mit der Verwaltung. „Michael Rembold hat Waldstetten zu einer liebenswerten und zukunftsfähigen Kommune mit Traditionspflege, Gemeinschaft und Innovation gemacht“, honorierte sie dessen Leistung der zurückliegenden 24 Jahre und zitierte den vor kurzem verstorbenen Papst Franziskus: „Brücken bauen, nicht Mauern.“
Der Kreisvorsitzende des Gemeindetags und Bürgermeisterkollege Dieter Gerstlauer dankte ihm für die Bereicherung der Bürgermeister-Gemeinschaft und bescheinigte ihm den Besitz der Bürgermeister-DNA. Er trete mit Entschlossenheit allen Widrigkeiten gegenüber – „Verantwortung trifft Kompetenz“, sei ein geschickter Kommunikator mit Fingerspitzengefühl – „Höflichkeit trifft Besonnenheit“.
Mit einem Schiff – dem Gemeindeschiff – verglich Wißgoldingens Ortsvorsteherin Monika Schneider die Verwaltung, die Rembold vor 24 Jahren übernommen habe. „Krisen und Pandemien stellten die Besatzung vor große Aufgaben, dabei liegen dem Kapitän sowohl die Passagiere als auch die Besatzung am Herzen. Die Fraktionen im Maschinenraum sorgen ergänzend für den sparsamen Umgang mit den Ressourcen“, so Schneider. Ob mit Kompass, Navigationsgerät und Leuchtturm – der Schultes habe nie die Orientierung verloren, sei ein erfahrener und sachkundiger Seemann. Er leiste keine Arbeit, sondern einen Dienst für die Bürgerschaft mit hohem Engagement, denn Schultes sei für ihn kein Beruf, sondern eine Berufung. Mit „Leinen los, auf zu neuen Ufern – Schiff und Wäschgölt ahoi“, wünschte sie ihm für die nächsten 8 Jahre mit einem Anker als Geschenk viel Erfolg.
Der Waldstetter Pfarrer Dr. Horst Walter nahm die sieben Buchstaben des Vornamens in Anlehnung an den Erzengel Michael als Basis seiner Beschreibung Rembolds. So stehe
„M“ für menschennah und menschenfreundlich
„I“ für Intelligenz – die Festplatte des Herzens sei groß
„C“ für Charme
„H“ für Herz am rechten Fleck sowie Hirn
„A“ für achtsamer Mensch
„E“ für emsige Biene/fleißiges Lieschen
„L“ für lange im Amt und langer Atem
GMS-Schulleiterin Stefanie Bleicher leitete ihr Grußwort mit dem Zitat „Bildung ist der Stein, mit dem wir die Skulptur unserer Zukunft meißeln“ ein. Sie dankte Rembold für dessen Unterstützung, „die über das Materielle hinausgeht. Er zeigt Interesse an den Schulen und ist regelmäßig bei Veranstaltungen vor Ort.“ Ob kleine Anliegen oder große Investitionen – Michael Rembold habe stets ein offenes Ohr.
Viele Jahre währt bereits die Freundschaft zu dem ehemaligen Bürgermeister und heutigen Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees in Malzéville, Jean-Pierre Franoux. Als Amtskollege weiß er gut, dass die Bürger von ihrem Bürgermeister viel erwarten. „Er muss ein Leuchtturm sein, der den Weg vorgibt und an stürmischen Tagen standhält. Michael Rembold verkörpert dies perfekt“, honorierte auch er die Leistung des Waldstetter Gemeindeoberhaupts. Bei jedem Besuch in Waldstetten sehe er bei einem Rundgang durch den Ort die stetige Entwicklung der lebendigen Gemeinde.
Begleitet von einer Bilderpräsentation auf der großen Leinwand führte die stellvertretende Bürgermeisterin Beate Kottmann durch das Programm. Neben einem Rückblick auf die Entwicklungen, Baumaßnahmen und Investitionen in der gesamten Gemeinde, oblag ihr die Vereidigung des alten und neuen Bürgermeisters. Doch auch ein Dank an seine Ehefrau Pamela sowie die drei Kinder fehlte an diesem Abend nicht. Denn ohne deren Rückenstärkung und Verzicht auf Gemeinsames wäre es Michael Rembold nicht möglich, die unzähligen Aufgaben zu erledigen. Eine doppelte Symbolik hatte das Geschenk, das der Gemeinde- und Ortschaftsrat ihm überreichten: einen Fahrradhelm. „Da uns Ihre Sicherheit sehr am Herzen liegt, möchten wir Sie gut behütet/behelmt wissen. Gleichzeitig soll er ein Symbol sein, dass Sie unser Waldstetten gut behüten und führen, allzeit gute und befahrbare Wege ohne große Stolpersteine und Abbiegungen finden“, so Kottmann bei der Überreichung.
Michael Rembold hatte für den Abend eine Rede in Reimvers vorbereitet, die ebenfalls mit Bildern unterlegt war. Er stellte darin das menschliche Handeln in den Mittelpunkt, hob die sorgende Gemeinschaft sowie den Gemeindezusammenhalt und das Ehrenamt hervor. Auch das starke Band zwischen Waldstetten und Wißgoldingen, das 2022 sein 50-jähriges Bestehen feierte, nannte er. Im Weiteren ging er in seinen Versen auf den Gemeindefrieden, den Bürokratismus, die Migration und Gemeindeentwicklung ein. Mit großer Dankbarkeit, dem Blick auf ein friedvolles, geeintes Europa gerichtet und dem abgewandelten Reim „Gottes schönste Gabe ist der Waldstetter und Wißgoldinger sowie der Schwabe“, schloss er seine Rede.
Neben der Aufführung einer Passage des Theaterstücks zur 750-Jahr-Feier seitens der Gemeinschaftsschule und des Schulchores, Auftritten des Percussionensembles der örtlichen Musikschule sowie den Eleven der Ballettschule Teresa Beisswenger überraschten zwei Chöre den Schultes. So trugen die Gemeindebediensteten - nach dem schelmisch erhobenen Zeigefinger von Hauptamtsleiter Michael Müller - zur bekannten Melodie von „Heidi“ ein auf Michael Rembold zugeschnittenes Lied vor. Die Mitglieder vom Gemeinde- und Ortschaftsrat sowie Jugendbeirat hatten hingegen das Bozner Bergsteigerlied als Basis ihres Liedes genommen. Beide Chöre erhielten viel Beifall für ihren Vortrag.