60 Jahre Partnerschaft: Waldstetter Delegation weilt für drei Tage in Malzéville
Begegnungen der Herzlichkeit und Vertiefung der Freundschaften
Waren die französischen Freunde im vergangenen Jahr zu Gast in Waldstetten, um die seit 60 Jahren bestehende Partnerschaft zu feiern, fand nun der Gegenbesuch in der Gemeinde nahe der Stadt Nancy statt. Dabei erlebte die Waldstetter Delegation einen herzlichen Empfang. Ob Kulturprogramm oder Kulinarik – die Vielfalt war groß und von vielen kleinen Highlights begleitet.
Während Malzéville am Ankunftstag mit einer Stadtführung oder Wanderung um den Ort erkundet wurde und seinen Abschluss in der Präsentation eines beeindruckenden Sozialprojekts in der Partnergemeinde Maxville fand, stand der Abend ganz im Zeichen der vertiefenden Freundschaften.
Am Samstag waren die Waldstetter zu Gast bei Lortie, einem gemeinnützigen Verein, der Frauen und Männern die Möglichkeit bietet, durch die Arbeit in dem Betrieb nach persönlichen Tiefschlägen wieder ins Leben zu finden. Denn Lortie betreibt einen „biologischen, lokalen und solidarischen Gemüseanbau“, pflegt Grünflächen von Kommunen oder Gewerbetreibenden und bietet kulinarische sowie ökologische Workshops. 50 Gemüsesorten werden auf dem vier Hektar großen Anwesen auf über 6000 qm Gewächshausfläche produziert und entweder auf Wochenmärkten oder vor Ort im eigenen Laden verkauft. Mitglieder können sogenannte Gemüse- oder Obstkisten abonnieren und Produkte lokaler Erzeuger erwerben. Durch die geregelte Arbeit auf dem Feldern bauen die Menschen wieder einen Lebensalltag auf, Geflüchtete lernen die französische Sprache und knüpfen soziale Kontakte. 12 festangestellten Mitarbeiter betreuen mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Integrationsprozess sowohl sozial als auch fachlich und stellen den täglichen Betrieb des Vereins sicher. Welch hohen Stellenwert dieses Projekt hat, zeigt ein beachtlicher Zuschuss des Landes zur Finanzierung.
Die gemeinsame Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages durch die beiden Bürgermeister im Rahmen eines Festabends wurde von Musikern des Percussionensembles der Waldstetter Musikschule, einem Quintett des Musikvereins sowie einer Pianistin aus Malzéville umrahmt. Neben der Bekräftigung des gemeinsamen Agierens gegen Nationen, die den wertvollen Frieden stören wollen, war dem Malzéviller Schultes Bertrand Kling wichtig, dass „die Jugend in die partnerschaftlichen Beziehungen miteinbezogen werden muss“, damit diese starke Bande zwischen Waldstetten und Malzéville Fortbestand hat. Dass dies seitens beider Gemeinden auf einem guten Weg ist, zeigte die Reiseteilnahme des jungen Percussionensembles sowie zweier Schülerinnen aus Waldstetten sowie der bereits mehrjährigen Begleitung durch ein junges Paar aus Malzéville. Dem Waldstetter Schultes liegt das gemeinsame Ziel der Versöhnung, des Friedens, der ehrlichen Freundschaft und der Völkerverständigung am Herzen. Dies, und dass Europa unsere gemeinsame Heimat und unser gemeinsames Fundament ist, brachte Michael Rembold in ergreifenden Worten zum Ausdruck.
Zum Abschluss der Reise lernte die Delegation aus Gemeinderäten, Musikern, Bürgern und Verwaltungsmitarbeitern am Sonntag das Schloss Lunéville mit seiner prächtigen Parkanlage kennen.