Sanierung des zukünftigen Waldstetter Polizeipostens neben dem Rathaus – offizieller Startschuss am 4. Juni 2025
Viel Technik auf wenig Raum
Mit dem Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ blickte der Leiter des Gmünder Polizeireviers, Polizeioberrat Thomas Stocker, auf die zurückliegenden 15 Jahre der Planung des neuen Postens in Waldstetten. „Ich freue mich, dass die Gemeinde zur Polizei steht und uns einen Platz im Ortskern anbietet.“ Viele Anforderungen wurden an das Bauvorhaben gestellt, „alle Notwendigkeiten werden umgesetzt und das Optimum herausgeholt“, freute er sich beim Startschuss zur Sanierung des zukünftigen Polizeipostens neben dem neuen Rathaus.
Zuvor hatte Schultes Michael Rembold den „Vierklang“ vorgestellt, der aus dem Neubau Rathaus, der Essinger Wohnbau mit Sparkassenfiliale und Fußwegverbindung, der Neugestaltung der Straße mit Fußwegen, Parkplätzen und Bushaltestellen sowie dem Umbau und der Sanierung des Polizeipostens besteht. „Es ist ein herausragendes Zeichen, wenn jemand investiert. Und bei uns ist das gleich zweimal gegeben: zuerst die Kreissparkasse Ostalb und nun das Land BW für die Polizei.“ Die Neubauplanung mit Polizeiposten, wie es im alten Rathaus war, konnte nicht umgesetzt werden. Nun seien die Kriterien für einen Vier-Personen-Posten gegeben, dankte der Schultes dem Gemeinderat, der am Mittwochnachmittag ebenfalls gut vertreten war. Rembold dankte ebenso der Polizei, „die uns treu zur Seite steht und 365 Tage im Jahr, in jeder Situation, für die Bürger da ist.“ Er nannte nochmals die Eckdaten: So hatte das Büro Drei Architekten aus Stuttgart für seinen Entwurf des neuen Rathauses mit separatem Polizeiposten 2019 den Zuschlag erhalten. Die aktuelle Kostenberechnung belaufe sich auf 2.194.000 Euro. Darin enthalten sind neben den Kosten für Gebäude, Außenanlage und Honorar die polizeispezifischen Anforderungen, wie Einbruchschutz an Türen und Fenstern sowie Sicherheits- und Kommunikationsanlagen. Von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhält die Gemeinde einen Zuschuss von 200.000 Euro sowie eine weitere Subvention über 290.000 Euro vom Land BW bei Einzug. Da vielfach die Frage aufkommt, weshalb das Gebäude nicht abgerissen werde, erklärte der Bürgermeister: „Ein Abbruch und Neubau des Polizeipostens anstelle des alten Jugendhauses wäre baurechtlich nicht möglich, weil der baurechtliche Mindestabstand von 2,50 Meter auf dem Grundstück der Gemeinde nicht eingehalten werden kann.“ Abschließend dankte er den unmittelbaren Nachbarn Uli Betz und Gerhard Geiger mit Familien sowie Bernd Hieber und der Bäckerei Schmid & Kuhn für deren Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Josef Hald, Leiter der Abteilung Liegenschaften bei Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit Sitz in Schwäbisch Gmünd, weiß um die „Kniffligkeit einer Sanierung gegenüber einem Neubau“ und zollte Bauunternehmer Martin Mager und seinen Mitarbeitern Hochachtung, dass sie diese Aufgabe übernehmen. Seit 1991 sei das Land Baden-Württemberg Mieter bei der Gemeinde Waldstetten: „Die Basis für ein Mietverhältnis ist also gut, denn in dem Wort Vertrag steckt das Verb vertragen“, merkte er an. Der erste Kontrakt wurde auf zehn Jahre festgelegt, mit der Option, weitere Male um dieselbe Laufzeit zu verlängern.“
Mit „viel Technik auf wenig Raum“ brachte Architekt Rainer Streule das Bauvorhaben auf einen Punkt. Es sei das kleinste, aber forderndste Projekt derzeit in ihrem Architekturbüro. Er freue sich, dass das Gebäude stehen bleibt. Es sei eine pragmatische Lösung. „Unser Ziel ist es, kurz nach dem Rathaus fertig zu sein.“ Begonnen wurde bereits am 12. Mai mit dem Auffüllen des Kellers mit Beton, „da dieser nicht mehr benötigt und ein barrierefreier Zugang gleich vorbereitet wird.“