Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 24.04.2018

Vertragsunterzeichnung für die Anstellung eines Schulsozialarbeiters ab 1. September zwischen der Gemeinde Waldstetten und der Franz-von-Assisi gGmbH

Schulsozialarbeit ist ein professionelles Angebot und bezieht alle Aspekte mit ein

Schulsozialarbeit ist heute gängig an deutschen Schulen. Denn wo viele Kinder sind, werden Konflikte oftmals unvermeidbar. Insbesondere, wenn sie verschiedener Altersgruppen und unterschiedlicher sozialer Herkunft sind. In der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 16. November 2017 wurde daher einstimmig beschlossen, Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg in Kooperation mit der Franz-von-Assisi gGmbH einzurichten. Am Freitag fand nun die Vertragsunterzeichnung mit allen beteiligten Parteien im Waldstetter Rathaus statt.

Die örtliche Gemeinschaftsschule besuchen derzeit 447 Schülerinnen und Schüler aus Waldstetten, Schwäbisch Gmünd und den umliegenden Gemeinden, 62 davon haben einen Migrationshintergrund. Die Bildungseinrichtung wird als Gemeinschaftsschule mit Ganztagesbetrieb an drei Tagen sowie mit einer im Verbund geführten Grundschule mit freiwilligem, bedarfsorientiertem offenem Ganztagesbetrieb geführt. Der Ostalbkreis fördert Schulsozialarbeit an allen öffentlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen als wichtigen und unverzichtbaren Baustein der Jugendhilfe. Schulsozialarbeit ist heute ein wesentliches Qualitätsmerkmal für eine gute Schule und aufgrund der sich wandelnden Familienstrukturen für die Schule eine sehr wertvolle Ergänzung zum bestehenden Bildungs- und Erziehungsauftrag.
Bei der Sitzung des Verwaltungsausschusses gab Konrektor Martin Hofmann Einblick in die Strukturen der Gemeinschaftsschule und stellte die Bedarfssituation eines Schulsozialarbeiters dar: „Bei 447 Schülern ist es unvermeidbar, dass Verhaltensauffälligkeiten von Einzelnen und Gruppen, Gewalt, interkulturelle Konflikte und familiäre Belastungen zutage treten. Denn eine Schule ist Spiegel der Gesellschaft.“ Zentrales Ziel sei daher die Förderung und Stärkung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Schüler. Mit passgenauen Fördermaßnahmen und Angeboten sollen soziale Benachteiligungen und individuelle Beeinträchtigungen abgebaut, vermieden und ausgeglichen werden. Primäre Aufgabe der Schulsozialarbeit sei, präventiv in der Gemeinschaftsschule zu wirken. Das Aufgabenfeld umfasst unter anderem sozialpädagogische Angebote außerhalb des Unterrichts, Mitwirkung im Unterricht und Schulgeschehen, Kooperation mit Behörden sowie die Vernetzung mit anderen Einrichtungen der Jugendhilfe. Die Franz-von-Assisi gGmbH betreut die Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule aus sozialpädagogischer Sicht. Sie stellt dafür einen Sozialpädagogen vorerst im Umfang von 50 Prozent ein.
Bei der Vertragsunterzeichnung kam deutlich zu Ausdruck, wie wichtig heutzutage Schulsozialarbeit ist. Dabei sei diese nicht einheitlich: Die verschiedenen Gmünder Schulen, an denen die Franz-von-Assisi gGmbH ihre Sozialpädagogen beschäftigt, haben unterschiedliche Modelle der Tätigkeit entwickelt. „Dies resultiert zum einen aus den verschiedenen Begebenheiten vor Ort, aber auch aus den jeweiligen Sozialpädagogen“, wie Jürgen Werner, der zuständige Fachdienst und Koordinator der Schulsozialarbeit, in den vergangenen Jahren festgestellt hat. Die Franz-von-Assisi gGmbH profitiert von einer großen Zahl an Schulsozialarbeitern, viele davon sind Frauen, die nach ihrer Elternzeit wieder einsteigen und damit eigene Lebens- zur Berufserfahrung einbringen können.
Detlev Wiesinger, der Geschäftsführer der Franz-von-Assisi gGmbH, blickte nochmals zurück auf die Anfänge der Schulsozialarbeit. Diese hatte 1998 am Canisiushaus begonnen, 2010 stieg das Land Baden-Württemberg ein. Das gab dem Unternehmen die Möglichkeit, seine Schulsozialarbeit zu verstärken. Heute ist sie ein professionelles Angebot für jegliche Schulen und bezieht alle Aspekte mit ein.

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