Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 15.01.2018

Waldstetter Matinee mit Nikolaus Graf Adelmann am 14. Januar im Rathausfoyer

Nikolaus Graf Adelmann gibt Einblick in die jahrhundertealte Geschichte der Adelsfamilie

Eine kurzweilige, informative aber auch teilweise amüsante Veranstaltung stellte die erste Matinee des aktuellen Jahres im Waldstetter Rathaus am Sonntag, 14. Januar, dar. Gesprächspartner des pensionierten Gymnasiallehrers Franz Merkle, der als Moderator bei der Matinee-Reihe agiert, war diesmal Nikolaus Graf Adelmann von Adelmannsfelden.

Einen Tausendsassa angesichts der vielfältigen Angebote auf der Homepage von Schloss Hohenstadt (http://www.grafadelmann.de)bezeichnete Schultes Michael Rembold den Gast in seiner Ansprache nach der Eröffnung durch die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Wolfgang Stadelmaier. Dem Besucher von Schloss Hohenstadt mit Kirche und Rosengarten werde Wellness für Körper, Geist und Seele geboten. Und Graf Adelmann sei eine „ganz ehrliche Haut“, wie der Bürgermeister ihm bescheinigte. Denn in einem Interview vor einem Jahr antwortete der Gast auf die Frage, ob es Frust, Freude oder Last wäre, Schlossherr zu sein: „Es ist eine Bürde und Last, dies für die Nachwelt zu erhalten.“ Rembold freute sich, unter den rund 60 Besuchern viele Kulturhistoriker, Vertreter von Vereinen und Organisationen begrüßen zu dürfen. 

An den Anfang seines Gesprächs mit Graf Adelmann stellte Franz Merkle einen kurzen Buchauszug unter dem Titel „Sophie’s Schlittenfahrt“ aus „Hohenstadter Geschichten und Anekdoten“, das sein Gesprächspartner neben weiteren Büchern verfasst hatte. Und hatte die Lacher auf seiner Seite ob des amüsanten Endes der Geschichte. Auch der Gast aus Hohenstadt sorgte gleich für ein Amüsement, als er erzählte, warum er zehn Jahre aufs Gymnasium mit Internat in Ettal ging: „Ich hatte im Tanzkurs meine erste Freundin und blieb prompt sitzen!“ Das Internat sei anstrengend gewesen, aber eine gute Vorbereitung auf die militärische Laufbahn, die er anschließend einschlug. Danach gab er einen kurzen Abriss der Geschichte der Adelmanns, deren Wegbegleiter und damit verbundener Wechsel in der Konfession. Dann ging es wieder zurück in die Gegenwart und seinen Lebenslauf. Ursprünglich wollte er Mikrobiologie in Konstanz studieren, doch weil er ein eigenes Auto anvisierte, verpflichtete er sich bei seiner Einberufung nach Ingolstadt gleich mal für zwei Jahre. Mittlerweile im Rang desd Leutnants, hängte er 12 Jahre dran und begann ein Betriebswirtschaftsstudium bei der Bundeswehr. Er wurde Kompaniechef in Amerika, wohin er mit seiner Familie zog und weilte 10 bis 12 mal im Jahr in Europa: „Das war die schönste Verwendung“, resümierte Graf Adelmann. Die letzten Jahre vor der Pensionierung verbrachte er dann beim Landeskommando in Stuttgart. 

Zum Hobby wurden dann die Niederschrift der Familiengeschichte, die er bei seinen Führungen immer zum Besten gibt sowie das Verfassen von Geschichten rund um die Region. Als Leidenschaft bezeichnete er jedoch die Jagd, die er drei seiner vier Kinder weitergeben konnte. 

Der Wandel in der Bedeutung des Adels innerhalb der Gesellschaft war das nächste Thema der Gesprächspartner. Dieser habe sich sehr gewandelt, sei heute nur noch eine Herzenssache und habe nicht mehr die Bedeutung. „Was in den Klatschheften zu lesen ist, schürt die Phantasie der jungen Menschen, vor allen Dingen der Bräute“, so Graf Adelmann. Doch der Adel ist in der Realität ganz anders. „Adel verpflichtet“, so eine Überlieferung aus Frankreich, aber wozu? Verantwortung zu übernehmen und Werte zu erhalten, findet der Graf.

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