Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 19.11.2018

Erste ökumenische Vesperkirche im Seniorenzentrum St. Johannes vom 16. bis 18. November

Gemeinsam schmeckt es besser

Der finanziellen wie auch sozialen Armut entgegenzuwirken, in einer Gemeinschaft verschiedener Altersklassen zu essen und einfach mal die Sorgen einige Zeit zu vergessen – das ist der Sinn einer Vesperkirche. In Waldstetten wurde dies bei der ersten ökumenischen Vesperkirche wunderbar umgesetzt.

Initiator Bernd Krieger wollte etwas in der rührigen Gemeinde Waldstetten bewegen, etwas Neues auf die Beine stellen. Da kam ihm die Idee der Vesperkirche. In deutschen Städten ist diese ja bereits etabliert, findet er aber auch in Waldstetten Helfer und Mitstreiter? Fand er – und davon nicht wenige. Als erstes die beiden Kirchengemeinden und Kommune, dann zahlreiche Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollten. Über 40 erwachsene Helfer meldeten sich innerhalb kurzer Zeit auf den Aufruf, bei der Vesperkirche mitzuarbeiten; zu seiner großen Freude aber auch Schüler der örtlichen Schulen. Und zwar so viele, dass sie in zwei Schichten eingeteilt werden konnten und 18 Realschüler nicht mal zum Zug kamen. „Wenn das unsere Zukunft ist, dann müssen wir uns keine Sorgen machen“, freute er sich über deren Engagement. Sie durften an allen Tagen als Kellner agieren, die Erwachsenen waren zum Teil in der Essensausgabe wie auch im Service tätig. „Ein tolles Miteinander trotz unterschiedlicher Religionen. Die Schüler haben sich super integriert, waren stets als Erste im Seniorenzentrum.“
Finanziert wurde die Vesperkirche aus Spenden, viele Gäste gaben mehr als den Mindestbetrag von 1,50 Euro. „Jeder bezahlt, was er kann. Keiner sieht, aus welchen Verhältnissen die Person am Tisch stammt. Die Vesperkirche bietet die Möglichkeit für Menschen mit wenig Einkommen, in einer Gemeinschaft zu essen, ohne abgestempelt zu sein“, fasste es Diakonin Sylvia Caspari, die Geschäftsführerin der Kreisdiakonie Ostalbkreis, zusammen. Sie war am Sonntag eine von über 120 Besuchern der Veranstaltung. „Es wurden jeden Tag mehr“, freute sich Bernd Krieger. Zum Start am 11. November kamen 80 Personen zu Kaffee und Kuchen, am Freitag waren es dann knapp 100 Besucher, am Samstag 120. Begleitet wurde das Essen stets von einem geistlichen Impuls unserer Ortsgeistlichen beziehungsweise am Freitag von der Spirits-AG der Franz-von-Assisi-Schule unter der Leitung von Alexandra Zoppik. Thema der Achtklässler Johanna Lüben, Melanie Medlhammer, Sarah Rötter, Josua Stößl und Alina Zoppik war „gemeinsam reden-essen-beten, denn gemeinsam schmeckt es besser.“

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