In einem „kleinen, feinen und bescheidenen Rahmen“, wie es Schultes Michael Rembold bezeichnete, wurde die Einweihung der zweiten kommunalen Kindertagesbetreuung am Weltkindertag, dem 20. September, zelebriert. Mit von der Partie waren neben allen Beteiligten der Waldstetter Gemeindeverwaltung und dem Tageselternverein P.A.T.E. auch die beiden Ortsgeistlichen Pfarrer Andreas Braun und Pfarrer Jörg Krieg. Ihnen oblag die Segnung der neuen Räume.

„Ganz entgegen seinem Ruf, ist das verflixte 7. Jahr der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Waldstetten und dem Tageselternverein P.A.T.E. positiv zu sehen“, stellte Gabi Ernst, die Geschäftsführerin von P.A.T. E. e. V., in ihrer Laudatio fest. Die Gemeinde habe einen bunten Strauß an Möglichkeiten, den P.A.T.E. in diesem Fall gerne nutze. Insbesondere Claudia Kuhn von der Gemeindeverwaltung sprach sie ihren Dank für deren unermüdliches Engagement aus. In diesen zwei Einrichtungen stecke viel Herzblut drin, bestätigte auch Schultes Rembold seiner Mitarbeiterin: „Ohne Claudia Kuhn würde es die Einrichtung nicht geben!“
Unter das Schlagwort „Waldstetten – Hand in Hand“ stellte das Gemeindeoberhaupt das Projekt, in dem ein gemeinsames Mit- und Füreinander gezeigt werden. Dies zeige sich in der guten Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde, die sowohl von Pfarrer Braun als auch der neuen Leiterin vom nachbarschaftlichen Kindergarten St. Vinzenz, Fabienne Burkhardtsmaier, vertreten war.
Eine Kindertagespflege biete familienähnliche Strukturen, so Rembold. Dabei kümmern sich drei Tagesmütter um die 9 bis maximal 12 Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren „mit ganz viele Liebe und Zuneigung“.
Die Räume seien wie zuhause – mit einer Küche und einem Sofa – erläuterte Gabi Ernst. Und es werden viele kleine Ausflüge in Waldstetten unternommen, um die Gemeinde bereits im Kleinkindalter richtig kennenzulernen.
Bei der Einsegnung der neuen Räume betonte Pfarrer Andreas Braun die Besonderheit, wenn Kinder mit dabei seien. Und auch Pfarrer Jörg Krieg wusste um die besondere Stellung der Kinder für Jesus und zitierte aus dem Markus-Evangelium: „Als Jesus bemerkte, dass seine Jünger Kinder abwiesen, rügte er sie mit den Worten: Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes!“
Ein weiteres Zeichen der guten Nachbarschaft war der spontane Besuch von Schnappschuss-Inhaber Markus Hofele, der den Spielzeugschatz der Kleinkindbetreuung um mehrere Kisten Playmobil erweiterte.

Ein kurzer Rückblick: Ging die Regierung bei der Planung von Betreuungsplätzen im Jahr 2010 für Kinder unter drei Jahren noch von einer Bundesquote von 35% aus, hat sich die Lebenswelt der Familien zwischenzeitlich grundlegend gewandelt. Das Angebot von Betreuungsplätzen ab einem Jahr ist für Gemeinden zu einem wichtigen Standortfaktor geworden. Daher hatte die Waldstetter Gemeindeverwaltung trotz dieser Annahme 2010 bereits einen Kooperationspartner gesucht, um eine kommunale Kindertagespflege einzurichten. Im Tageselternverein P.A.T.E. mit Sitz in Aalen war dieser gefunden – die Kindertagespflege „Bärenland“ wurde im Mai 2011 eröffnet. Durch eine freigewordene Wohnung im selben Gebäude bot sich der Gemeinde 2017 die Gelegenheit, eine zweite Kindertagespflege aufzubauen. In einem ersten Gespräch mit Gabi Ernst wurde der Gemeinde signalisiert, dass Interesse an einer Ausweitung der Kooperation besteht. Aus Interesse wurde schnell eine zweite Kooperation und seit Mai 2018 gibt es nun das „Tigernest.