Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 22.10.2018

Matinee zum 40-jährigen Bestehen der Waldstetter Musikschule am 21. Oktober im Bürgerhaus

Musikschulen bieten die kulturelle Grundversorgung einer Gemeinde

Einen kurzweiligen Vormittag begleitet von Huldigungen der Redner für den erfolgreichen Weg der ins Schwabenalter gekommenen Waldstetter Musikschule erlebten die geladenen Gäste bei der Matinee am Sonntagvormittag im Bürgersaal. Und dass dies keine leeren Worte sind, untermauerten die Darbietungen der Bundespreisträger der Jugend musiziert-Wettbewerbe.

Den Auftakt der Laudationes machte der erste Vorsitzende der als Verein geführten Musikschule, Wolfgang Göser. Sein Dank für den Erfolg der Einrichtung ging zu allererst an die Gründungsmitglieder und den damaligen Schulleiter Erich Hacker, gefolgt von den Förderern, Mitgliedern, Freunden, Lehrern und Eltern. In Waldstetten sei ein Netz geknüpft worden mit der Gemeinde, den Schulen und Kirchengemeinden.
Matthias Hinderberger, Ehrenvorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württembergs, dem die Musikschulen in Baden-Württemberg und die musikalische Bildung im Land sehr am Herzen liegen, weiß, dass der Tiefsinn einer Musikschule lange Zeit hinterfragt wurde. Dabei biete eine Musikschule die kulturelle Grundversorgung einer Gemeinde. An den Schulen sei die Bedeutung der musischen Fächer zurückgegangen: „Musik war und ist ein Nebenfach und somit unwichtig für Schüler und Lehrer.“ Dass Musik aber Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit hat, ist mittlerweile nachgewiesen. "Die Schulen und Musikschulen müssen den Stellenwert des Faches „Musik“ ändern: Hänschen muss lernen, damit Hans weiterlernen kann“, formulierte Hinderberger daher das Sprichwort um.
Strahlende Kinderaugen sehe Schultes Michael Rembold stets bei Veranstaltungen wie „Musik und Begegnung“ oder Musizieren in der Adventszeit. „Da sind Emotionen, Spaß und die Freude am Instrument zu sehen. Und das macht mich stolz wie Bolle“, gab er unumwunden zu. Es sei großartig, dass die Gründer den Mut zu diesem Schritt hatten. Seit 1978 sei ein Kulturnetzwerk entstanden, wie es Manfred Fischer gerne nenne, das alle musiktreibenden Vereine sowie die Schulen in der Gemeinde verbinde. Der Schultes sprach seinen Dank insbesondere der großartigen Lehrerschaft aus, die die Kinder begleite. Es werde auf ganz hohem Niveau an der Musikschule musiziert und die Gemeinde habe riesiges Vertrauen in deren Arbeit.
Friedemann Gramm, Regionalsprecher der Musikschulen Ostwürttemberg und Leiter der Gmünder Musikschule, freute sich, in Manfred Fischer einen engagierten Kollegen zu haben, der Ideen in die Gemeinschaft einbringe. Und konnte stolz ein ganz neues Projekt vorstellen: Gemeinsam werde nun der Campus Schulzentrum Strümpfelbach „bespielt“ – drei Schulen, zwei Musikschulen. „Eine kleine Pflanze mit vielen Steinen“, wie Manfred Fischer zugab. Er nannte in seinem Rückblick gleich mehrere Zahlen: So sei die Bildungspartnerschaft mit der einstigen Waldstetter Hauptschule (jetzt Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg) und ihrem Rektor Wolfgang Göser vor über 20 Jahren visionär gewesen. Heute dürfen er und dessen Nachfolger Andreas Elser stolz verkünden, dass 80 bis 90 Prozent der rund 1000 Schüler ein Instrument spielen. Ebenfalls seit 20 Jahren sind seine Schlagzeuger bei Jugend musiziert vertreten – seit 11 Jahren regelmäßig beim Bundeswettbewerb. Dass Manfred Fischer überhaupt den Weg zur Waldstetter Musikschule gefunden hat, habe er Erich Hacker zu verdanken, der ihn als Lehrer an die Adalbert-Stifter-Realschule, an der er selbst unterrichtete, geholt hat. Der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

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