Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 14.10.2022

Ausbau der Breitbandversorgung der Gemeinde Waldstetten: Fortsetzung in Wißgoldingen seit 10. Oktober 2022

130 Hausanschlüsse auf 15 Kilometer Leitungsstrecke

Als sich die Gemeindeverwaltung 2006/2007 Gedanken zu Breitband machte, wurde sie belächelt. Doch damals zeigte sich bereits, dass die Glasfaser das Medium der Zukunft sein wird. 2010 konnte mithilfe des ersten Förderprogramms des Landes mit der Erschließung der Gewerbegebiete Galgenäcker und Fehläcker und damit auch für die Firma LEICHT in die Breitbandversorgung in Waldstetten eingestiegen werden. 2011 folgten die östlichen Wohngebiete. Im Jahr 2014/2015 initiierte die Gemeinde ein interkommunales und landkreisübergreifendes Projekt mit der Stadt Donzdorf zur Verbesserung der digitalen Versorgung von Wißgoldingen, Winzingen und Reichenbach unterm Rechberg. Darüber hinaus erfolgte der Ausbau der Ortschaft Weilerstoffel und Tannweiler im Jahr 2018. „Waldstetten hatte eine Vorreiterrolle übernommen und die goldenen Zügel durch die Ausschüttung des Landes bekommen“, blickt Schultes Michael Rembold zurück. In Fortsetzung dessen habe die Gemeinde große Anstrengungen unternommen, um frühzeitig in das sogenannte „Weiße-Flecken-Programm“ des Bundes und des Landes zu kommen. Dabei werden vorrangig landwirtschaftliche Außengehöfte (Versorgung unter 30 Mbit) und Bildungseinrichtungen erschlossen. Im Ausnahmefall können Häuser entlang des Weges mit aufgenommen werden. So sind im Weißen-Flecken-Programm der Gemeinde rund 130 Hausanschlüsse betroffen, die auf einer Leitungslänge von 15,4 Kilometern mit Glasfaser erschlossen werden. „Neben den bekannten Außengehöften auf der Gemarkung Waldstetten, Wißgoldingen und Weilerstoffel werden somit die Schwarzhornhalle, die Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg, die Franz von Assisi-Schule in Waldstetten sowie die Grundschule in Wißgoldingen mit schnellem Internet versorgt“, freut sich der Bürgermeister. Die beantragte Fördersumme liegt bei 3,7 Millionen Euro. Dabei erhält die Gemeinde eine Förderung von 90 Prozent, die sich aus einem Zuschuss des Bundes mit 50 Prozent und des Landes mit 40 Prozent zusammensetzt. Für die restlichen 370.000 Euro kommt die Gemeinde selbst auf.

Den Beginn machte das beauftragte Straßen- und Tiefbauunternehmen Infratech Bau aus Meppen am Montag in der Wißgoldinger Ortsdurchfahrt Zur Vorstatt. Diese führt zur örtlichen Grundschule, Kapelle und Kläranlage. An der Straße liegende Häuser können in diesem Zuge ebenfalls angeschlossen werden. Über ein bestehendes Leerrohrnetz wird auch der Frauenholzhof versorgt. Die Kosten für den Anschluss trägt die Gemeinde, die Bürger dann die Miete des Netzanbieters. „In Wißgoldingen wird vermutlich eine Winterpause eingelegt werden, bis Ende Oktober 2023 rechnen wir mit der Übergabe an den Betreiber GmündCom“, prognostiziert Ortsbaumeisterin Maren Zengerle. Die Winterpause kommt deshalb auf die Bau-Kolonnen zu, weil die Maßnahmen innerorts ganz herkömmlich mit Aufgraben des Gehweges beziehungsweise der Straße einhergehen. Außerorts geht es unterirdisch. So wird dann auch erst einmal die bereitliegende Glasfaser vom Ortsausgang Tannweiler über den Hornbergweg und angrenzende Gehöfte in die Ortsmitte „geblasen“.

Von den zur Verfügung stehenden drei Bau-Kolonnen wird eine ab nächster Woche in Waldstetten tätig sein und dort das Gewerbegebiet in der Rechbergstraße beim Friedhof sowie die Gebäude auf dem Schlatthof, Schlangeleshalden, Braunhof und Bläshof anschließen.

Mittlerweile gibt es schon eine Nachfolge für das Projekt: das Graue-Flecken-Programm. In diesem werden dann die Seitenstraße der Weiße-Flecken-Bereiche miteinbezogen, wovon vorwiegend Wißgoldingen betroffen ist. Die Gemeindeverwaltung hat dafür einen Förderantrag in Höhe von 8 Millionen Euro gestellt.

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