Waldstetten (Druckversion)
Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 01.12.2020

Unterricht an der Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg in Zeiten von Corona

Erweiterung der Gemeinschaftsschule bringt doppelten Nutzen zur richtigen Zeit

Es ist gerade mal ein Jahr her, dass der Neubau der Sekundarstufe offiziell übergeben wurde. Stolz zeigten sich alle Beteiligten damals über die Fortschrittlichkeit der Unterrichtsmethode. Denn die Schule ist auf dem allerneusten Stand, was das Thema „Digitalisierung“ angeht. Zwar nutzen Lehrer und Schüler von Anfang an den DiLer – die digitale Lernplattform – um die täglichen Aufgabenstellungen einzusehen und zu erledigen. Doch seit der Coronapandemie hat der digitale Unterricht bundesweit einen ganz anderen Stellenwert erhalten. Und die Waldstetter Gemeinschaftsschule zählt ganz klar zu den Gewinnern. Denn die Lehrkräfte bieten ihren Schülern die bestmögliche Plattform, um die Schulstunden vom Klassenzimmer nach zuhause zu verlegen.

Einblick in den Unterricht der Lerngruppe 6
Lehrerin Anna Mangold zählt aufgrund ihrer Schwangerschaft momentan zur Risikogruppe. Was jedoch für sie kein Grund ist, nicht wie gewohnt ihre Schüler in Mathematik und Biologie von zuhause aus zu unterrichten. Als Kommunikationsmedium steht dafür die Videokonferenz „Talkie“ zur Verfügung. Im Raum steht bei der digitalen Tafel (Whiteboard) eine Kamera, mit der die Lehrerin die ganze Klasse sehen kann, während sie auf dem Whiteboard für die Kinder sichtbar ist. Da das gesamte Unterrichtsmaterial digital zur Verfügung steht, ist es zudem kein Problem, gemeinsam mit den Kindern die Aufgaben zu lösen, als stünde sie selbst vor der digitalen Tafel. Wäre nun gerade ein Kind – oder im Falle eines Lockdowns alle – zuhause, könnte es sich ebenfalls in die Videokonferenz einklinken und am Unterricht teilnehmen.

Doch wie kommen die Schüler an mögliche Arbeitsblätter? „Die Lehrer kommen dazu abends oder am Wochenende, wenn sonst niemand da ist, in die Schule. Kopieren das Material und legen es in die Fächer der Kinder in den Lernbüros“, erklären Schulleiterin Stefanie Bleicher und Konrektor Martin Hofmann. Dort können es die Schüler dann herausnehmen. Und beim digitalen Unterricht von zuhause? „Wir haben sehr engagierte Kollegen“, freut sich Bleicher. Da kann es auch sein, dass diese ausnahmsweise das Arbeitsmaterial den Schülern zuhause vorbeibringen. Für gewöhnlich werden den Schülern die Arbeitsmaterialien über die DiLer-Cloud zur Verfügung gestellt, von diesen innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes bearbeitet und anschließend wieder hochgeladen. Die Lernbegleiter prüfen die Ergebnisse und geben den Schülern eine Rückmeldung. So kennt die Lehrkraft immer den Wissenstand des Schülers.

Doch der Unterricht läuft nicht nur digital, es gibt noch immer die altbewährten Bücher und Hefte, die die Schüler stets für das jeweilige Fach bei sich haben. Gibt es nun Aufgaben, die händisch gelöst werden müssen, schreiben die Schüler diese in ihr Heft.
„Lehrer sind morgens in der Schule und haben mittags frei – dieser Satz gilt längst nicht mehr“, räumt Hofmann ein althergebrachtes Vorurteil aus der Welt. Ihre Kollegen seien nachmittags und abends sowohl für die Schüler als auch Eltern über den DiLer, die Videokonferenz Talkie oder telefonisch erreichbar. Auch Elterngespräche werden auf diesem Wege mittlerweile gerne geführt. „Wir haben viele Kollegen, die frischen Wind und Ideen in unsere Arbeit und den Unterricht einbringen“, freut sich Bleicher.

Auch wenn es derzeit viele Vorschriften in den Schulen gibt, steht interessierten Schülern weiterhin die Möglichkeit offen, den Unterricht der Gemeinschaftsschule kennenzulernen. Dazu bedarf es, wie bisher auch, einer Absprache mit der Schulleitung.

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