16 Uhr am Samstagnachmittag: Der Funkmeldeempfänger – umgangssprachlich Piepser genannt – der Wißgoldinger Feuerwehrkameraden und der HvO-Gruppe gibt Alarm, ein Brand wurde in der Leitstelle gemeldet: Die Schule brennt! Auch die Waldstetter Floriansjünger werden alarmiert. Als erstes treffen die Wißgoldinger mit vier Fahrzeugen ein. Die Helfer vor Ort-Gruppe kommt mit ihrem neuen und alten Fahrzeug kurz danach an die Grundschule. Rauch zieht aus den Fenstern im ersten Geschoss, an denen Kinder zu sehen sind, auch der Eingangsbereich ist verqualmt. Ursache für den Brand ist ein Kurzschluss im Erdgeschoss, die Flammen breiten sich rasch im Erdgeschoss und Treppenhaus aus. 21 Schülerinnen und Schüler sind im Erd- und Obergeschoss eingeschlossen. Während Feuerwehrleute mit Atemschutzmaske ins Haus zur ersten Bestandsaufnahme gehen, helfen deren Kameradinnen und Kameraden den im Klassenzimmer im Erdgeschoss eingeschlossenen 16 Kindern aus dem Fenster. Diese stehen teilweise unter Schock, auch der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung besteht. Sie werden von den Sanitätern versorgt. Zwischenzeitlich sind die Feuerwehrleute aus Waldstetten mit drei Fahrzeugen eingetroffen, Gesamtkommandant Ingo Brosch verschafft sich einen Überblick. Um den drei Schülern im OG zu helfen, stellen die Kameraden eine Steckleiter unter das mittlerweile geöffnete Fenster. Ein Sprungrettungspolster, also ein aufblasbares Sprungrettungsgerät, wird vorsorglich daneben platziert. Jedes Kind wird anschließend, gesichert von einem Feuerwehrmann, über die Leiter nach unten gebracht. Im Gebäude suchen die Kollegen nach zwei Vermissten. Ihnen war eine Flucht aufgrund einer Kopfverletzung sowie eines offenen Bruches nicht möglich. Daher werden sie mit einer Fluchthaube versehen aus dem Gebäude getragen bzw geführt.

Nach etwa einer Stunde können die Moderatoren Ewald Brühl und Martin Fichtlscherer den zahlreich anwesenden Zuschauern das Ende einer gelungenen Schauübung vermelden. Jedes Jahr im Wechsel zeigen die beiden Feuerwehrabteilungen sowie der jeweilige DRK-Ortsverein der interessierten Bevölkerung ihre beeindruckende Arbeit. Und vermitteln dabei die Sicherheit, dass auf sie im Ernstfall Verlass ist.