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Aktuelles Amtsblatt

Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 18.10.2022

Landrat, Kommunen und Energieversorgungsunternehmen im Ostalbkreis zur drohenden Gasmangellage - Stand 18. Oktober 2022

Einsparung von Gas ist unabdingbar notwendig, um Gasmangellage zu verhindern!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in den vergangenen Wochen haben wir alle unsere Bereitschaft gezeigt, Gas einzusparen. Die kommenden Wochen werden aber entscheidend sein, ob wir über die gesamte Heizperiode ohne Gasmangellage kommen werden. Wenn jetzt bald, ab November, die kalte Jahreszeit beginnt, kommt es auf jeden Kubikmeter Gas an, den wir nicht verbrauchen.

Die derzeit angespannte Versorgungssituation in Deutschland führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit einer drohenden Gasmangellage steigt. Das könnte auch zu Engpässen in der Stromversorgung führen. Für eine bestmögliche Vorbereitung haben der Ostalbkreis, Ihre Kommune und Ihre Energieversorger für Sie die wichtigsten Fakten zusammengefasst:

  1. Kommt eine Gasmangellage?

Zurzeit müssen wir von einer möglichen Gasmangellage ausgehen. Ein klares Ja oder Nein gibt es aber nicht. Die gefüllten Speicher reichen maximal für zwei Monate und deshalb kann es bereits Mitte oder Ende Dezember sehr kritisch werden. Sämtliche Szenarien der Energieversorgungswirtschaft kommen zum Ergebnis, dass nur bei einer Einsparquote von mindestens 20 Prozent eine Gasmangellage verhindert werden kann. In der Vergangenheit lag der Anteil an russischem Erdgas bei 50 Prozent. Es ist unmöglich, diesen Umfang kurzfristig durch Alternativen vollständig zu kompensieren. Daher muss eingespart werden.

Was bedeutet eine Gasmangellage für mich?

Kommt es zu einer Gasmangellage, verpflichtet die Bundesregierung (Bundeslastverteiler) zuerst Industriekunden, ihren Gasbezug zu reduzieren oder auf Null zu senken. Ihr persönlicher Netzbetreiber arbeitet stets eng mit dem Bundeslastverteiler zusammen. Auch wenn die sogenannten „geschützten Kunden“ (Privathaushalte oder soziale Einrichtungen) erst an zweiter Stelle in die Pflicht genommen werden, kann es aus technisch nicht vermeidbaren Gründen, z.B. bei einem Druckabfall, zu Gasausfällen bei Ihnen zu Hause kommen.

  1. Welchen Einfluss hat eine Gasmangellage auf die Stromversorgung?

Um die schwankende Leistung Erneuerbarer Energien auszugleichen, werden rund 14 Prozent des Stroms in unseren Netzen mit Gas erzeugt. Ein Gasmangel kann so auch zu einem Strommangel führen. Zudem raten wir dringend vom Kauf von Heizlüftern ab: Werden zu viele elektrisch betriebene Geräte zeitgleich genutzt, drohen Überlastungen des lokalen Stromnetzes und damit auch ein Stromausfall bei Ihnen daheim.

  1. Was kann ich persönlich tun?

Eine gute und bedachte Notfallvorsorge hilft Ihnen dabei, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Zudem ist Solidarität beim Energiesparen gefragt! Das Senken der Raumtemperatur um ein Grad spart schon sechs Prozent Energie. Kippen Sie zum Lüften nicht die Fenster, sondern öffnen Sie diese zum kurzen Stoßlüften. Und reduzieren Sie Ihren Warmwasserverbrauch. Hilfreiche Energiespar-Tipps bietet auch die Kampagne „CLEVERLÄND“ der baden-württembergischen Landesregierung unter

www.baden-wuerttemberg.de/de/service/cleverlaend/

Sparen Sie mit – es geht uns alle an!

Ihr
Dr. Joachim Bläse
Landrat des Ostalbkreises

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