Waldstetten (Druckversion)

Aktuelles Amtsblatt

Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 28.07.2021

Insektenschutz: Gemeinde Waldstetten weist Blühstreifen aus

Wohnraum für zahlreiche Insekten – im Sommer wie Winter

Um der zunehmenden Zahl der Anfragen irritierter Bürger Rechnung zu tragen, lud Schultes Michael Rembold vor kurzem zum Pressegespräch an einem der Blühstreifen in der Gemeinde ein. Irritation darüber, weshalb diese seit Wochen nicht gemäht werden. Der Grund ist ein ganz einfacher: wegen des Insektenschutzes. Gemeinderat, Landwirt und Mitinitiator Michael Weber beobachtet während des kurzen Aufenthaltes bei der Blühwiese beim Waldstetter Bauhof sowohl Bienen, Hummeln als auch Grashüpfer: „Es geht nicht nur um den Schutz der Bienen, sondern zahlreichen Insekten bieten die Halme von Gräsern und Kräutern Wohnraum – auch im Winter.“ Diese Blühstreifen nur einmal im Jahr zu mähen sei eine kleine Maßnahme mit großem Radius. Obgleich Landwirte es in ihrer Ausbildung gegenteilig lernen, greifen es viele mittlerweile auf und lassen an den Feldwegen Wiesenstreifen stehen. Gemeinderat Martin Mager, der zugleich Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins ist, zählt ebenfalls zu den Ideengebern für diese Aktion. Er verweist dankbar auf die von der Gemeinde vor einigen Jahren zur Verfügung gestellte, 4500 Quadratmeter große Wiese beim Waldstetter Friedhof, auf der der Verein im Zuge der Allianz-Aktion zahlreiche Obstbäume pflanzte, deren Früchte dann die örtlichen Kindergärten alljährlich ernten dürfen. Und weiß, dass es viele Jahre dauere, bis eine Wiese eine natürliche Vielfalt biete: „Diese muss erst abmagern“, erklärt der Fachmann.

An mehreren Orten hat nun der Gemeindebauhof Schilder aufgestellt, die auf ebensolche besonderen Blühstreifen hinweisen. „Jedoch sind diese nur an Orten, an denen der Verkehr durch die hohen Pflanzen nicht beeinträchtigt ist“, erklärt Ortsbaumeisterin Maren Zengerle. „Streifen an Straßen werden wie gewohnt gemulcht.“ Sowohl ihre Mitarbeiter als auch das Ordnungsamt hatten in den zurückliegenden Wochen Anrufe von Bürgern erhalten, warum der Bauhof nicht mähe. „Es ist keine Bequemlichkeit der Mitarbeiter“ betont daher der Schultes nochmals. Es komme dem Klima- und Insektenschutz zugute.

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