Waldstetten (Druckversion)

Aktuelles Amtsblatt

Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 12.11.2019

Vorsorge: Neue Waldstetter Vortragsreihe LebensFaden in Kooperation von Gemeinde, Kirchen, Altenförderverein, Caritas Ost-Württemberg und Stiftung Haus Lindenhof

Vorsorge ist ein komplexes Thema für jedes Alter

Ein Familienmitglied wird schwer krank und handlungsunfähig oder stirbt plötzlich. Eine schreckliche Situation für die Angehörigen. Um im Sinne des Betroffenen nun handeln zu können, ist eine Patientenverfügung oder Bestattungsvollmacht eine große Hilfe. Doch leider setzen sich viele Menschen nicht mit dem Thema auseinander. Die neue Vortragsreihe LebensFaden soll hierfür eine Brücke sein.
Entstanden ist diese Orientierungshilfe zur christlichen Patientenvorsorge in Kooperation der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Caritas Ostwürttemberg und soll allen Menschen zur Verfügung stehen. „Ein Team aus Ehrenamtlichen verschiedener Berufsgruppen wie Pfarrer, Ärzte und Rechtsanwälte bieten in Orientierungsgesprächen Hilfestellung. Ob nun für Einzelpersonen, Paare oder auch alte Menschen und deren Kinder“, erklärt Natalie Pfeffer, die Koordinatorin von LebensFaden bei der Caritas. Das Gesprächsangebot, das 14-tägig in Schwäbisch Gmünd zur Verfügung steht, werde stetig angenommen. Die Waldstetter Quartiersmanagerin Magdalene Rupp von der Stiftung Haus Lindenhof hat LebensFaden während ihrer Tätigkeit in Schwäbisch Gmünd bereits begleitet und möchte die Waldstetter Bürger aller Altersgruppen für das Thema sensibilisieren. „Unsere Vortragsreihe ist eine Gemeinschaftsveranstaltung an verschiedenen Orten. Der Schultes bringt sie auf den Weg, während die beiden Pfarrer Bestattungskultur zeigen“, freut sie sich. Den Auftakt macht der Fachanwalt für Medizinrecht, Bernd Schiele, am Donnerstag, 14. November, um 17.30 Uhr im Rathausfoyer in Waldstetten mit dem Thema Vorsorgevollmachten. Am 23. Januar 2020 laden Natalie Pfeffer und Dr. Dieter Rösch in die evangelische Erlöserkirche ein. Sie referieren über christliche Patientenvorsorge und Patientenverfügung. Ebenfalls in der Erlöserkiche informieren Susanne Wanner am 13. Februar über die rechtliche Betreuung und Rechtsanwalt Berndt Dodt am 26. März über Testament, Erben und Vererben. Den Abschluss bildet ein Vortrag der beiden Pfarrer Dr. Horst Walter (katholisch) und Jörg Krieg (evangelisch) im Begegnungshaus auf dem Kirchberg unter dem Titel „Bestattungsvorsorge, Bestattungsform, Gedanken über die eigene Bestattung“. Pfarrer Dr. Walter freut sich, dass auch sie als Pfarrer mit im Boot dieser Veranstaltungsreihe sind: „Die Kirche gibt Auskunft über Dinge, die danach kommen. Während sich die Menschen auf die Geburt und das damit verbundene Leben detailliert vorbereiten, geschieht dies fürs Sterben meist wenig.“ Dabei könne Vorbereitung den Hinterbliebenen vieles erleichtern. „Sterben kann durch Vorsorge entspannt sein“, weiß auch der evangelische Pfarrer Jörg Krieg. Dazu zähle unter anderem die Auswahl von Liedern und Texten für die Trauerfeier sowie die Bestattungsart.
Dass sich nicht nur ältere Menschen mit den Sterben auseinandersetzen sollten, belegt Cornelia Nesper vom Altenförderverein. Sie musste miterleben, wie den Eltern einer jungen Erwachsenen die Hände gebunden waren, als diese durch einen Unfall handlungsunfähig wurde, jedoch keine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht erstellt hatte.

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