Ein Unfall, ein Schlaganfall oder auch eine chronische Erkrankung wie Demenz verändern plötzlich die Lebenssituation. Die Eltern, der Partner oder die Großeltern können ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen und brauchen Hilfe. Nun gilt es, sich zu informieren. Was muss ich im plötzlichen Pflegefall organisieren? Wie kann ich die Pflege eines Angehörigen mit meinem Beruf und meiner Familie vereinbaren. Kann ich überhaupt selbst pflegen? Wo lerne ich praktisches Pflegewissen? Um einerseits diese Fragen im Gespräch mit anderen pflegenden Angehörigen zu erörtern, aber auch um einfach mal aus dem täglichen Trott herauszukommen, hatte die Gemeinde Waldstetten zu einem Dankesnachmittag für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige in die Begegnungsstätte Josef Leicht eingeladen.

Dass dies für alle Beteiligten schwer zu realisieren ist, war Schultes Michael Rembold und Quartiersmanagerin Magdalene Rupp, Stiftung Haus Lindenhof, bekannt. Umso mehr freuten sie sich, dass es 20 Menschen möglich war, gemeinsam daran teilzunehmen.

Im Rahmen der Quartiersentwicklung ist gerade die Hilfe im Vor- und Umfeld von Pflege, aber auch während der Pflege, ein großes Thema. Ziel in Waldstetten ist, ein dichtes Netz von Angeboten zu entwickeln und vorzuhalten: Beratung und Begleitung, Seminare für Pflegende Angehörige, Nachbarschaftshilfe, Mittagstisch, BürgerMobil, Wohnraumberatung, ambulante Pflege, Tagespflege und stationäre Pflege in St. Johannes. Und nun auch ein Dankesnachmittag für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige.

Die Kinder des Kindergartens St. Barbara hatten ein passendes Programm mitgebracht. Mit dem Lied „Der Herbst, der Herbst ist da….“ eröffneten sie den Nachmittag und führten noch das Fingerspiel „Der Igel“, ein Bewegungsspiel und einen kleinen Tanz auf.
Großen Beifall bekamen auch die Musikerinnen und Musiker der Gruppe Saitenspiel Museumsstube des Heimatvereins Waldstetten/Wißgoldingen unter der Leitung von Helga Hendrischke für die Eurovisionsmelodie „Te Deum“ von M.A, Charpentier, ein Menuett von W.A. Mozart, ein Menuett von G.F.Händel (mit dem „Paukenschlag“) und das Menuett aus „Don Giovanni“, ebenfalls von Mozart.

Pflegende Angehörige müssen tagtäglich über einen langen Zeitraum sowohl körperlich als auch seelisch enormen Belastungen standhalten. Dieser Dankesnachmittag war ein gutes Angebot zur seelischen Entlastung. Eine Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und vor allem: GEMEINSCHAFT erleben.