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Aktuelles Amtsblatt

Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 13.10.2019

Ausstellungseröffnung "100 Jahre Fotografie" am 11. Oktober 2019 im Bezirksamt

Vom Fotografiervirus infiziert

100 Jahre fotografieren – auf diese beeindruckende Zahl kommen Rudolf Hettich und Martin Klaus in der Summe. Und was die beiden Hobbyfotografen in diesem halben Jahrhundert mit ihrer Kamera jeweils festgehalten haben, davon gibt es eine Auswahl im Bezirksamt im Wißgoldingen zu sehen. Am 11. Oktober war Ausstellungseröffnung.
Eine große Liebe zur Natur verbindet Rudolf Hettich und Martin Klaus neben ihrer Begeisterung für die Fotografie. Auch Ortsvorsteherin Monika Schneider ist gerne in der Natur unterwegs – „aber viel zu schnell!“, wie sie gestehen musste angesichts der vielen Detailaufnahmen, die die Wände des Bezirksamtes zieren. Umso mehr freute sie sich, dass ihre „Kulturbeauftragte“ Ingrid Banzhaf wieder eine solch tolle Ausstellung auf die Beine stellte: „Sie hat einfach ein Händchen dafür“, bescheinigte Schneider ihrer Vorgängerin. Auch bei der Musik hat Banzhaf stets Überraschungen auf Lager: Am Freitag gastierte das Gesangstrio Oxalis in Wißgoldingen. Ob „ich brauche keine Millionen“, „Killing me softly“, „für Frauen ist das kein Problem“ oder „You raise me up“ - die drei Damen hatten die richtige Liedauswahl getroffen und begeisterten das Publikum. Begleitet wurden sie dabei teilweise von Anja Barth am Akkordeon.
Zurück zu den beiden Fotografen, die noch eine weitere Gemeinsamkeit haben: Sie waren beiden in ihrer frühesten Jugend Hütebuben – Martin Klaus in Wißgoldingen und Rudolf Hettich in Neuler. Letzteren hat es dann mit seiner Familie 1994 nach Wißgoldingen verschlagen, wo sich die Familie niederließ. „Wichtig war für mich die Umgebung“, begründet Hettich die Wahl des Waldstetter Teilortes. Er sei „ein Naturgeher, Baum-, Blumen- und Tierfotograf“, beschrieb ihn Banzhaf in ihrer Laudatio. Aber er agiere auch europaweit. Den Schritt in die Öffentlichkeit wagte er als 15-Jähriger mit einem bebilderten Vortrag über seine Heimatgemeinde in der Schule. „Der Abend wurde ein großer Erfolg und der Beginn eines begnadeten Fotografen“, so die Laudatorin. Neben seiner Tätigkeit als Wald- und Umweltpädagoge – er ist Leiter der freien Bildungseinrichtung GNU – hat Hettich zwei Bücher herausgegeben. Doch nicht nur Rudolf Hettich ist dem Fotografenvirus verfassen, er hat auch seinen Sohn Lennard infiziert, dessen Bilder ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.
Martin Klaus trat in die Fußstapfen seines Vaters Karl, der der Wißgoldinger Dorffotograf war. Nach seiner Ausbildung zum Mechaniker kaufte er sich seine erste Kamera. Diese begleitete ihn fortan auf allen Reisen, aber auch „in Wißgoldingen, um Wißgoldingen und um Wißgoldingen herum“, wie Banzhaf ein bekanntes Sprichwort etwas abänderte. 1978 heiratete Martin Klaus und wurde in den folgenden Jahren stolzer Vater von vier Kindern. Er richtete sich zuhause ein Fotostudio ein und begleitete fortan alle Wißgoldinger Veranstaltungen, wie Kommunionen und Hochzeiten. Auch für Kindergarten- sowie Schulklassenbilder war er der Ansprechpartner. „Martin Klaus fotografiert Stellen, die vielen Einheimischen unbekannt sind, obwohl ganz in der Nähe“, verrät die Kulturbeauftragte. Einige davon durften die Besucher der beiden Neujahrsempfänge am Jahresanfang in der Kaiserberghalle sehen, mit denen Klaus jeweils einen bebilderten und vertonten Jahresrückblick unternahm.
Die Bilder von Rudolf Hettich und Martin Klaus sind bis Ende Januar 2020 während der Öffnungszeiten des Bezirksamtes zu sehen.

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