Wer in den vergangenen Monaten am Waldstetter Bauhof vorbeiging, wunderte sich möglicherweise über eine neue eingezäunte Anlage. Dabei handelt es sich um eine sogenannte SAPOS-Referenzstation. Es ist die nunmehr 18. in Baden-Württemberg, die mittels Satellitentechnologie Ortsbestimmungen mit hoher Genauigkeit von wenigen Zentimetern ermöglicht. Diese Stationen sammeln GNSS-Daten (GPS, Galileo, GLONASS, BeiDou), die in einem Rechenzentrum verarbeitet und dann in Form hochgenauer Korrekturdaten an die Nutzer gesendet werden (RTK). Die Nutzer kommen aus allen denkbaren Anwendungsbereichen mit dem Schwerpunkt Vermessung und Landwirtschaft. Hier ist „Precision Farming“ das Stichwort für Präzisionslandwirtschaft, die eine exakte Bewirtschaftung beispielsweise durch gezieltes Düngen und Säen von Flächen erst möglich macht. Durch den Einsatz von hochpräzisen, satellitengestützten Lenksystemen in der Landwirtschaft können sowohl Arbeits- und Umweltschutz als auch die Wirtschaftlichkeit optimiert werden. Anwender kommen aber auch aus der Bauwirtschaft, allen Bereichen rund um die Navigation oder der Energieversorgung. Auf der Grundlage dieser Referenzstationen wie in Waldstetten liefert der bundesweit einheitlich ausgerichtete Satellitenpositionierungsdienst SAPOS präzise Korrekturdaten, mit denen Nutzer ihre Positionsgenauigkeit von ursprünglich 2 bis 10 Metern auf bis zu einem Zentimeter verbessern können. Die Daten beziehen die Kunden bevorzugt in Echtzeit über eine mobile Internetverbindung. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) stellt im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags SAPOS bereit. Die neue Station in Waldstetten ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der geodätischen Infrastruktur des Landes.

Bei der feierlichen Inbetriebnahme der Station am 26. Juli waren daher der Präsident des LGL, Dieter Ziesel, Dezernent Klaus Wolf und der Kreisvorsitzende des Bauernverbands Ostalb-Heidenheim e.V., Hubert Kucher, anwesend.