Die Bestattungskultur wandelt sich seit einigen Jahren immer mehr von der Sarg- zur Urnenbeiset-zung. Dies zeigt sich auch in Waldstetten. Denn seit der Erstellung der ersten Urnenwand sind mittlerweile zwei weitere entstanden. Derzeit wird die vierte mit weiteren 72 Nischen gebaut.

Während ein Friedhof ein Ort der Kommunikation in einer parkähnlichen Anlage sei, erachtet Schultes Michael Rembold die Urnenwände als einen eher stillen Platz. Wurde der erste Urnenwandhof 2001 nahe der Aussegnungshalle aufgestellt, fanden die nachfolgenden beiden Urnenwandhöfe ihren Platz beim Ehrenmal. Der erste im Jahr 2013. „Die Bestattungskultur geht immer mehr in Richtung Urne“, stellte der Bürgermeister beim Pressegespräch mit den beteiligten Baufirmen und Ortsbaumeisterin Maren Zengerle fest. Sowohl in Waldstetten wie auch in Wißgoldingen werden sie sehr gut angenommen. Während also nun in Waldstetten der nächste Urnenwandhof mit vier Wänden à 18 Nischen für 115.000 Euro gebaut wird, geht es in Wißgoldingen schon einen Schritt weiter. Dort ist neben der Sarg- und Urnenbeisetzung zudem eine Baumbestattung möglich. Dies soll in naher Zukunft auch in Waldstetten folgen.
Doch was passiert mit den Urnen, wenn deren Ruhezeit vorbei ist? Dies ist in Waldstetten bei der ersten Urnenwand nun nach 18 Jahren der Fall. Deshalb werden die Aschegefäße im Rahmen einer ökumenischen Segnungsfeier am 22. November mit den Hinterbliebenen beim Ehrenmal in ein End-bestattungsfeld verlegt.
Als einen würdevollen Weg bezeichnet Markus Schuster von der Ditzinger Firma Paul Wolff dieses Vorgehen der Gemeinde. Als Lieferant von Urnenwänden hat der Gebietsleiter Einblick in viele Friedhöfe und stellt fest, dass dies nicht überall so gehandhabt werde.
Sollte das Wetter die nächsten Tage so bleiben, wird der Urnenwandhof vermutlich bis nächste Wo-che fertiggestellt sein.