Von einer Idee zur Vision, die Realität wurde. Als der engagierte Steinheimer Hauptamtsleiter Michael Rembold vor etwas mehr als 20 Jahren von einigen Kollegen anderer Gemeindeverwaltungen des Umlandes gefragt wurde, ob er dort nicht als Schultes kandidieren wolle, kam dies für ihn nicht infrage. Er wollte im Falle eines Sieges keine Vetternwirtschaft nachgesagt bekommen. Doch die Idee ließ ihn nicht mehr los. Dann kam ihm zu Gehör, dass in der Gemeinde Waldstetten, zu der keine Verbindung bestand, ebenfalls ein neuer Bürgermeister gesucht werde. Warum sich also diesen Ort nicht ansehen, sagte er sich. „Als ich von Bettringen kommend die Ortsgrenze passierte, kam spontan das Gefühl in mir auf: Hier bin ich zuhause“, erinnert sich der parteilose Rembold. Schwärmend und bereits mit ersten Gestaltungsideen kehrte er zurück und musste seine Ehefrau Pamela nicht lange überreden, sich die Stuifengemeinde anzusehen. Auch sie fühlte sich sogleich in Waldstetten wohl und unterstützte ihn im nun folgenden erfolgreichen Wahlkampf, zu dem Rembold auch eine Zeitung herausbrachte. Seine zahlreichen Visionen, wie er die gesunde Gemeinde noch besser gestalten könnte, stießen teilweise auf Skepsis in der Bevölkerung: Hat sich der junge Mann nicht zu viel an Aufgaben und Projekte vorgenommen? Nichtsdestotrotz und vor allen Dingen unterstützt von seinem Gemeinde- und Ortschaftsrat sowie seinen Gemeindebediensteten zog er zahlreiche Projekte bereits in den ersten 5 bis 6 Jahren durch. Die Skeptiker verstummten. Denn hinter allen verbarg sich stets ein Weitblick. So wies 2009 das damals größte Bauvorhaben mit 4,3 Millionen Euro - die Zusammenlegung von Bauhof und Feuerwehr am Ortsrand - Synergieeffekte auf: Ein Grundstück, Kanal, Wasseranschluss, Strom und Waschhalle konnten gemeinsam genutzt werden. Die Renovierung vom Schulhaus Eisele war 2002 besonders umstritten. Heute beheimatet es Bürgersaal, Trauzimmer, Bibliothek, Proberäume und die Musikschule. Intelligentes Sparen stand hingegen hinter der Generalsanierung der Stuifenhalle.
Die Liste lässt sich fortsetzen. 22 private Projekte konnten mit Fördermitteln des Landes und der Gemeinde unterstützt werden. Darüber hinaus verschiedene Kommunalprojekte. Doch trotz dieser zahlreichen Baumaßnahmen hat Rembold nie die Finanzen außer Acht gelassen, sodass der Schuldenstand im Gemeindehaushalt gerade bei nur 800.000 Euro steht. Diesen stets im Hinterkopf blickt er auf die nächsten 15 Jahre voraus. Denn das Gemeindeleben steht nicht still. Ob weitere Kindergartenplätze, Digitalisierung, ein neues Seniorenzentrum oder eine weitere Belebung der Wißgoldinger Ortsmitte – Michael Rembold wird seine Hände nicht in den Schoß legen.
Bei einem solch erfolgreichen Werdegang kommt nicht von ungefähr die Frage, ob er nicht höhere Ziele verfolgen möchte. „Ein politisches Fortkommen ist mir nicht wichtig, meine Familie und ich möchten von hier nicht weg“, schüttelt der Schultes den Kopf. „Mir macht die Arbeit hier unheimlich Spaß, es ist meine Berufung.“ Vieles passiere im Kleinen. Sich hier zum Weggefährten der Menschen zu machen, die ihm alle ans Herz gewachsen sind, sei das Salz in der Suppe. Denn über all seinen Ideen und Aktivitäten stand und steht das „Wir-Gefühl“: Ein gutes, verlässliches und vertrauensvolles Miteinander und Füreinander von Bürgerschaft, Vereinen, Kirchen, Schulen, Handel, Betrieben, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung.