Dass der Wald unter dem Klimawandel leidet, ist in aller Munde. Nun werden die Folgen auch für die Erholungssuchenden im Tannwald bei Waldstetten spürbar. Der beliebte Wanderweg Hornbergsteige ist ab dem 06.04.2023 für Waldbesuchende gesperrt. Grund für diese Maßnahmen sind die vielen absterbenden Eschen in Folge des Eschentriebsterbens. „Die Sicherheit der Spaziergängerinnen und Spaziergänger ist hier nicht mehr gegeben. Nahezu alle Eschenkronen entlang des Weges sind dürr, ständig brechen Äste herunter oder es stürzen sogar ganze Bäume um. Als erste Maßnahme bleibt uns nichts anderes übrig, als den Weg abzusperren,“ erklärt Anton Watzek von ForstBW. Er ist der zuständige Forstbezirksleiter für den Staatswald um Waldstetten.

Die Sperrung ist mit dem Kreisforstamt abgestimmt und wurde von dort genehmigt. Die Herausforderung ist, einerseits den Wald wieder zugänglich zu machen, andererseits die Interessen des Natur- und Artenschutzes zu berücksichtigen. Die Forstleute sind sich einig, dass es in nächster Zeit regelmäßig Probleme mit absterbenden Bäumen und Wäldern geben wird. „Speziell hier kommt ein überregionaler Erholungsschwerpunkt mit einer großen Anzahl von Wander- und Radwegen sowie ein Waldrefugium in einer Fläche zusammen“, gibt Förster Henning Fath zu bedenken. Wegen des Schutzgebiets gibt es auch einen Austausch mit den zuständigen Naturschutzbehörden. In Waldrefugien werden forstliche Maßnahmen in der Regel unterlassen und der Wald darf sich ohne menschlichen Einfluss zu einem Urwald von morgen entwickeln. Dadurch kann es allerdings zu Konflikten mit der Verkehrssicherungspflicht kommen.

Gemeinsam wird in den nächsten Wochen nach Lösungen gesucht, die größtmögliche Anzahl an Bäumen entlang des Weges zu erhalten. Wie auch immer die Experten vorgehen werden, das gewohnte Erscheinungsbild des Waldes wird sich wohl - wie das Klima - verändern.

Der Zugang vom Hornberg-Parkplatz aus zum Drei-Kaiserberge-Blick und dem Blick auf das Münster von Schwäbisch Gmünd bleibt trotz Sperrung möglich.