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Autor: Frau Herkommer
Artikel vom 17.09.2015

Ausstellungseröffnung „250 Jahre Marienkapelle“ im Bezirksamt in Wißgoldingen

Das „Markenzeichen Wißgoldingens“ wird gefeiert

Im 18. Jahrhundert ging in Wißgoldingen die Angst vor der Pest um. Da gelobten die Bewohner, bei der Erlösung von der Pestgeißel eine Marienkapelle zu bauen. Der damalige Pfarrer Jakob Dangelmaier war die treibende und leitende Kraft beim Bau der Kapelle, die 1765 fertiggestellt wurde. 1887 folgten eine Lourdesgrotte sowie fünf Jahre später ein Kreuzweg von der Grotte zur Kapelle. Von vielen Menschen, ob Maler oder Fotograf, wurde dieses Kleinod seither gerne als Motiv gewählt. Anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens bot sich nun die Gelegenheit, im Rahmen einer Ausstellung all diese Kunstwerke interessierten Besuchern zu zeigen. Am Sonntag war Eröffnung, die vom Quartett Cultores Sonorum musikalisch begleitet wurde.

Ortsvorsteherin Ingrid Banzhaf konnte dazu zahlreiche interessierte Besucher im Bezirksamt willkommen heißen. Besonders hervorheben durfte sie die langjährige Marienkapellen-Mesnerin Anna Schmid, die „Käpelles-Anna“, wie sie dank ihrer 40-jährigen unermüdlichen Tätigkeit liebevoll in Wißgoldingen genannt wird. Banzhaf freute sich, dass zur Ausstellung ganz spezielle Marienkapellenbilder zählen und fast ausschließlich von Künstlern aus der näheren Umgebung seien. Doch nicht nur gemalte Exponate sind zu bewundern, auch wunderschöne Fotografien aus dem erweiterten Bereich um die Marienkapelle gibt es zu sehen. Ihren besonderen Dank sprach sie ihren „unermüdlichen Helfern Martin Klaus und Christopher Geiger“ aus, ohne deren Hilfe die Ausstellung nicht in dieser Form hätte präsentiert werden können.

In seiner Laudatio freute sich der Wißgoldinger Wolfgang Schultes, dass „onser Käpelle“ 250 Jahre alt werde. Nicht nur er, auch viele andere Ortansässige verbinden sehr persönliche Erinnerungen mit diesem Ort, eine enge emotionale Bindung sei entstanden. Zudem biete die Marienkapelle mit dem dahinterliegenden Albtrauf einen wunderschönes Anblick für zahleiche Anwohner. Längst sei sie zum Markenzeichen für Wißgoldingen, zum Motiv für Postkarten und Briefmarken geworden. Letztere sind übrigens beim kirchlichen Fest der Marienkapelle am 4. Oktober erwerbbar.

Schultes gab nochmals einen Rückblick auf ihre Entstehung, zitierte aus dem Vorwort zu einem alten Gebetsbüchlein für die Wißgoldinger Kapelle. Und stellte abschließend die Frage in den Raum: „Was macht onser Käpelle, das unsere Vorfahren aus tiefem Glauben für sich und die nachkommenden Generationen geschaffen haben, für uns heutige Menschen noch erhaltens- und schützenswert? Ist es ein Wanderziel, ein Baudenkmal, ein sichtbarer Teil unserer Dorfgeschichte oder ein Ort der gelebten Hoffnung, des lebendigen Glaubens?

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