Große Anteilnahme an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag am 13. November auf dem Waldstetter Friedhof
Wir müssen unsere Geschichte wach und lebendig halten!
Alljährlich wird auf Friedhöfen oder Kirchenvorplätzen am Volkstrauertag den Opfern von Gewalt und Krieg, Kindern, Frauen und Männern aller Völker gedacht, den Soldaten, die in den beiden Weltkriegen starben, den Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene oder als Flüchtlinge ihr Leben verloren. Auch in Waldstetten folgten zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger der Einladung von Bürgermeister Michael Rembold und kamen am vergangenen Sonntag auf den Friedhof in Waldstetten.
Die diesjährige Gedenkfeier in der Aussegnungshalle auf dem Waldstetter Friedhof gestalteten der Männerchor des Liederkranzes Waldstetten mit Dirigent Walter Dürr und dazu passenden Liedern sowie Schülerinnen und Schüler der Franz-von-Assisi-Schule Waldstetten mit einem szenischen Spiel zum Thema „Aus der Geschichte lernen“.
In seiner Traueransprache erinnerte Bürgermeister Michael Rembold an die 17 Millionen Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges sowie die 55 bis 60 Millionen, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. Waldstetten und Weilerstoffel seien mit 252 Gefallenen und Vermissten betroffen. Der Schultes rückte das Lebensschicksal von Franz Xaver Schmid aus Weilerstoffel in den Mittelpunkt, der im Zweiten Weltkrieg dem Hexenkessel von Stalingrad entkommen konnte. Es sei wichtig, dieses Thema in den Schulen lebendig zu machen, wie dies der Beitrag der Franz-von-Assisi-Schüler zeige. Aus der Geschichte könne gelernt werden, dass mit Hass und Krieg nichts erreicht werde.
Daneben wies Rembold auch auf den deutsch-russischen Jugendaustausch hin und berichtete von Gebhard Betz aus Waldstetten, der aus russischer Gefangenschaft mit Hilfe einer Dolmetscherin heimkehren konnte. Dieser habe viele Jahre später nach der Dolmetscherin gesucht und in diesem Zusammenhang das Kinderheim Malachowa in Tutajev gefunden, für das er bei uns in Waldstetten einen Förderverein gründete.
Den Gang zum Ehrenmal und die Kranzniederlegung umrahmte wieder das Blechbläserensemble des Musikvereins Waldstetten unter der Leitung von Simone Gruber. Beim Ehrenmal trugen zwei Schülerinnen einen einfühlsamen Text vor. Mit bei der Feierstunde und der Kranzniederlegung waren Bernd Schaarschmidt von der Marinevereinigung SMS Württemberg sowie die Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und des Liederkranzes. Außerdem die Jugendfeuerwehr, welche mit Fackeln den Gang zum Ehrenmal und die Kranzniederlegung begleiteten.
Die Gemeindeverwaltung bedankt sich ganz herzlich bei allen Mitwirkenden an der diesjährigen Feierstunde sowie bei den Besuchern für ihr Kommen und die Anteilnahme am Gedenken. Unser Dank gilt auch unserem Franz Ripper für die gewohnt perfekte Beschallung.