Bläserklasse an der Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg: Eine Erfolgsgeschichte
Etwa die Hälfte der Schüler ist in der Bläserklasse
Bei Kindern, die Musikunterricht bekommen, ist das Gehirn besser entwickelt als bei jenen, die keinen Unterricht nehmen. Folge für die Musik-Kinder: Ihre Lesefähigkeit, ihr Erinnerungsvermögen, ihre mathematischen Fähigkeiten und ihr Intelligenzquotient nehmen zu. Das wissen Musikpädagogen seit langem. Einen zusätzlichen Musikunterricht neben den Pflichtfächern an der damaligen Waldstetter Hauptschule in Kooperation mit der Musikschule anzubieten, war vor rund 20 Jahren sicherlich gewagt. Aber von Erfolg gekrönt.
Begonnen hatten Rektor Wolfgang Göser und Musikschulleiter Manfred Fischer mit einer Bläserklasse. Deren Zahl nahm Jahr für Jahr zu, wurden ergänzt von Instrumentalklassen - ein Musikprofil entstand. Gemeinsame Probenwochenenden mit Freizeitprogramm für die Schüler sowie Auftritte bei Gemeindeveranstaltungen folgten und machten das Angebot noch attraktiver für die jungen Leute. Mit dem Übergang von der Werkreal- zur Gemeinschaftsschule konnte die Bläserklasse Teil des Ganztagsangebotes der Klassen 3 und 4 werden, während ab der Klassenstufe 5 eine rhythmische Grundbildung angeboten wurde. „Heute ist etwa die Hälfte der Schüler in der Bläserklasse“, freuen sich die Schulleiter Stefanie Bleicher und Martin Hofmann. Beide sind selbst sehr musikalisch und spielen ein Instrument seit ihrer Kindheit.
„Die größte Herausforderung bringt jedoch das Coronajahr 2020/2021“, erklärt Musikschulleiter Manfred Fischer, der bis heute das Projekt begeistert begleitet. „Über App, Handy oder JITSI erhalten die Kinder und Jugendlichen der Klassen 5 bis 10 ihre Unterweisungen“, beschreibt er den Kontakt zu den Schülern. Neben einer Gruppenmusizierstunde werde die technische Unterweisung am Instrument von den Lehrern der Musikschule Waldstetten im Kleingruppenunterricht erteilt. „Wodurch fast täglich ein Angebot stattfindet und der Kontakt zu den jungen Leuten gehalten wird“, ist nicht nur er den engagierten Pädagogen dankbar, sondern auch die Eltern: „95 Prozent sind begeistert vom Online-Unterricht.“
„Das alles ist nur möglich, da die Gemeinde Waldstetten den Musikzug vollumfänglich unterstützt“, wissen die drei Schulleiter. Als kleines Dankeschön wurden vergangenes Jahr kurze Videos mit weihnachtlichen Weisen und einem Gruß an die Gemeinderäte gedreht und bei deren letzter Sitzung des Jahres gezeigt.
Alle Beteiligten hoffen nun, bald wieder etwas im Musikprofil unternehmen zu können. So wie beispielsweise zu Beginn der Pandemie vor einem Jahr: Da wurde einfach die gesamte, aus Glasschiebetüren bestehende Front Richtung Hallenbad, während des Unterrichts geöffnet. Damit war den Hygienevorschriften Sorge getragen und die Schüler konnten ihrer Musikbegeisterung nachkommen.