Kurz vor dem ersten Schnee konnte das zweite Insektenhotel des Waldstetter Vereins Nachhaltige Zukunft Waldstetten, kurz NaZuWa, im Beisein der Interessengemeinschaft (IG) Parkanlage Alter Friedhof und Schultes Michael Rembold an die Bürgerschaft übergeben werden.

„Besucher kommen aus den unterschiedlichsten Gründen in die Parkanlage „Alter Friedhof“: zum Verweilen, wenn sie auf dem Weg zum oder vom Einkaufen sind, Schüler in der Pause, junge Mütter mit Kinderwagen, Senioren vom angrenzenden Seniorenheim oder Kindergartengruppen“, stellt Hans-Walter Burkhardt von der IG Parkanlage Alter Friedhof regelmäßig fest. Diese sei entstanden, nachdem er aus Gesprächen mit Bürgern herausgehört habe, dass viele nicht wissen, welche Schätze der Park beherbergt, welche Geschichte er hat. Dann sei mal sein Freund aus Kindertagen, das engagierte NaZuWa-Mitglied Uli Seidl, mit in den Park gekommen und hatte gleich Ideen zur Verschönerung oder Verbesserung des Parks. Beispielsweise eine solarbetriebene Leuchte am Eingang vom Seniorenzentrum kommend und ein Insektenhotel. „Diese Ideen wurden gerne an die Gemeinde weitergetragen, denn es braucht Menschen, die den Park betreuen und pflegen. So wie den NaZuWa“, freut sich Burkhardt.

Seidl umriss die Tätigkeit des Vereins mit dem Zitat „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Biotope, Benjes-Hecken und Insektenhotels sollen als Anregung zum Nachbau dienen. So wie beispielsweise das neue Insektenhotel am Alten Friedhof. Doch mit dem Aufstellen dessen ist die Aktion nicht abgeschlossen. Vielmehr werde Elisabeth Duarte-Neto im nächsten Jahr daneben eine Blühwiese anlegen, sodass die Insekten gleich zweimal Nutznießer sein können. Das Gebäude sei bewusst niedriger als am Sportgelände gebaut worden, um das ökologische Bewusstsein der kleineren Bürger zu fördern, erläutert Seidl. „Unser Vereinskollege Uli Lang hat den Rohbau des Insektenhotels allein erstellt“, betont Seidl. Mithilfe des Bauhofs wurde es dann zur Parkanlage befördert, wo die Mitarbeiter bereits das Fundament geschaffen hatten. Während des Gesprächs kam dann schon der nächste Gedanke auf: Vom Fußweg bis zum Insektenhotel könnte eine Benjes-Hecke erstellt werden, die dann auch Kleinlebewesen als Behausung dient.Informationstafeln
Direkt gegenüber des Standortes gibt es noch einen weiteren Grund zu verweilen: Eine von mehreren lindgrünen Informationstafeln in Augenhöhe, die die Interessengemeinschaft dort vor einigen Monaten angebracht hat. Deren Anliegen ist es, die Würde und die Wertschätzung für die dort liegenden Verstorbenen zu bezeugen und einzufordern sowie die Parkanlage mit all ihren dort befindlichen Zeugnissen der Waldstetter Geschichte zu bewahren und zu schützen. Ebenso möchten die engagierten Mitstreiter die Nutzer des Alten Friedhofs, die nachwachsende Generation, die Neubürger der Gemeinde sowie Besucher und Touristen über diesen besonderen Ort informieren. Ein weiteres Anliegen ist die Aufwertung der Parkanlage durch Achtsamkeit, Pflege und Sorgfalt. Nachhaltig. Beispielgebend dafür nannte Burkhardt die Müllvermeidung, Wegpflege, Beleuchtung und Aufenthaltsorte. „Für unser Anliegen braucht es vieler interessierter und engagierter Bürger, die sich in unterschiedlicher Weise beteiligen, mitwirken, unterstützen und sich vor Ort zeigen."